Biathletinnen hoffen in Oberhof auf Trendwende

DPA
DPA

Deutschland,

Zu Zeiten von Magdalena Neuner und Laura Dahlmeier gab es Podestplätze en masse. Podestjubel gab es für die deutschen Biathletinnen in dieser Saison noch nicht. Nicht nur die Fans in Oberhof sehnen die ersten Top-Platzierungen herbei.

Fehlt beim Heim-Weltcup in Oberhof: Franziska Preuss. Foto: Sven Hoppe/dpa
Fehlt beim Heim-Weltcup in Oberhof: Franziska Preuss. Foto: Sven Hoppe/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Durchgefroren in ihren nassen Sachen beendeten Denise Herrmann und ihre Kolleginnen im Schmuddelwetter von Oberhof das Training etwas früher.

Auch aus Vorsicht, um vor dem ersten Biathlon-Weltcup des neuen Jahres nicht noch krank zu werden.

Der eklige Nieselregen, Nebel und Windböen brachten Denise Herrmann am Mittwoch beim Abschlusstraining schon mal einen Vorgeschmack für die vorhergesagten Regenbedingungen für den Sprint am Donnerstag (14.30 Uhr/ARD und Eurosport). Das Lachen vermieste es ihr aber nicht.

«Ich hoffe, dass ich an meine Ergebnisse aus Frankreich anknüpfen kann», sagte die als Elfte beste Deutsche im Gesamtweltcup. Tipps am Schiessstand bekam Herrmann von Ex-Bundestrainer Gerald Hönig, der nach guten Liegendeinlagen immer wieder den Daumen nach oben streckte, aber auch noch zu viele Fehler beim Stehendschiessen sah.

Angeführt von Herrmann hoffen die deutschen Skijägerinnen am Oberhofer Grenzadler auf die Trendwende. Denn nach dem Rücktritt von Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier haben sie erstmals nach den ersten drei Weltcups noch keinen Podestplatz zu Buche stehen. Die Trainer sind derzeit auch als Psychologen gefragt. «Die Mädels spüren den Druck von aussen und haben auch an sich selbst einen anderen Anspruch», sagte Damen-Coach Florian Steirer am Mittwoch. Bei jungen Läuferinnen wie Marion Deigentesch (25) und Janina Hettich (23) sei Druck aufzubauen, «völlig fehl am Platze. Bei den anderen, wo der Anspruch höher sein muss, kann man auch mal härter rangehen.»

Zumindest bei Verfolgungsweltmeisterin Herrmann ging vor Weihnachten mit drei Top-Sechs-Plätzen die Formkurve nach oben. Doch die Sächsin, die bisher vier Weltcupsiege feierte, konnte in dieser Saison noch nicht ihre Konstanz am Schiessstand stabilisieren. Vor allem bei der Schiessschnelligkeit und unter Zeitdruck hat die ehemalige Langläuferin gegenüber den etablierten Biathletinnen noch Nachteile. «Momentan ist es bei ihr eine Gratwanderung», sagte Steirer.

Läuferisch und charaktermässig sei Herrmann die Führungsperson im Team, beim Schiessen tue sie sich aber derzeit noch etwas schwer, «fällt ab und zu noch in Muster: ich muss, ich will, ich zeige es allen, und dann kann der Schuss nach hinten losgehen wie bei der Staffel in Hochfilzen.» Da fuhren die Damen den historisch schlechten Platz zwölf ein. Und Herrmann schoss drei Strafrunden. «Hier in Oberhof ist der Eindruck sehr gut. Das Wichtigste ist, dass sie am Schiessstand Ruhe bewahrt», sagte Steirer.

Schwer wiegt laut Steirer beim ersten der zwei Heim-Weltcups der Ausfall von Franziska Preuss. Die 25-Jährige wird trotz überstandener Nasennebenhöhlentzündung, die sie zwei Wochen ausser Gefecht setzte, auch am Sonntag im Massenstart nicht starten. «Aber planmässig nächste Woche in Ruhpolding sollte es wieder passen», sagte Steirer.

Im Sprint gehen neben Herrmann noch Deigentesch, Hettich, Maren Hammerschmidt, Rückkehrerin Franziska Hildebrand und Vanessa Hinz an den Start. «Wir wollen den Rückstand auf die internationale Spitze verringern», sagte der leitende Disziplintrainer Kristian Mehringer.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

fechten
42 Interaktionen
Israel brüskiert
Zug
250 Interaktionen
Blackout

MEHR IN SPORT

fechten
77 Interaktionen
Israel-Eklat
fc basel
FCB-Euphorie
donald trump jalen hurts
1 Interaktionen
Quarterback-Korb
fc biel
2 Interaktionen
FC Biel - FCB

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Friedrich Merz
9 Interaktionen
Deutschland
carsten maschmeyer
2 Interaktionen
«Hart aber fair»
Lufthansa
Tiefrote Zahlen
Sewing
39 Prozent