Olympia 2022: Eisschnellläufer vergleicht Peking mit Nazi-Spielen
Bei Olympia 2022 gewann Nils van der Poel zweimal Gold. Zurück in Schweden kritisiert er die Menschenrechtslage in China und zieht einen fragwürdigen Vergleich.
Das Wichtigste in Kürze
- Nils van der Poel vergleicht die Spiele in Peking mit jenen 1936 in Berlin.
- Olympia sei ein fantastisches Sportereignis, doch auch Hitler habe es schon ausgerichtet.
- Zu viel wolle er aber nicht sagen, da ein Teil des Teams noch in China sei.
Vor seiner Abreise nach Peking wollte Nils van der Poel den Ausrichter der Olympischen Winterspiele nicht kritisieren. Er denke nicht, dass es klug sei, wenn er noch dahin wolle, sagte er gegenüber «Sportbladet».
Mittlerweile ist der Eisschnellläufer wieder in Schweden. Aus China hat er die Goldmedaillen über 5000 und 10'000 Meter mitgebracht – und auch viel Kritik mitsamt einem Nazi-Vergleich: Die Olympische Spiele seien grossartig, ein fantastisches Sportereignis, weil sie die Welt vereinten und sich die Nationen trafen, schwärmt er. «Aber auch Hitler habe Olympia ausgerichtet, bevor er Polen überfiel.»
Gegenüber der schwedischen Sport-Zeitung sagt van der Poel: «Ich halte es für äusserst unverantwortlich, die Spiele einem Land zu geben, das Menschenrechte so eklatant verletzt wie China. Damit spricht er die Unterdrückung der Presse-, Meinungs- und Religionsfreiheit sowie die Umerziehungslager für Uiguren an. Aktivisten prangern dies in Kombination mit Olympia schon länger an und haben auch einen Boykott gefordert.
Die Chinesen, die er getroffen hat, kritisiert der Olympionike aber nicht: «Sie waren absolut fantastisch, ich habe sehr schöne Erfahrungen gemacht.» Trotzdem lautet sein Fazit: «Es war fürchterlich.»
Trotz seiner starken und kontroverseren Kritik scheint sich van der Poel noch zurückgehalten zu haben. Er wolle nicht zu viel sagen, «wir haben schliesslich noch einen Teil des Teams dort».