Kantonsgericht VS bestätigt Schuld an Tod einer 14-Jährigen
Das Walliser Kantonsgericht sprach eine Pflegerin der fahrlässigen Tötung schuldig. Sie soll für den Tod einer 14-jährigen Russin verantwortlich sein.
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Das Walliser Kantonsgericht hat eine Pflegerin der fahrlässigen Tötung schuldig befunden. Ihr wurde vorgeworfen, für den Tod einer 14-jährigen Russin verantwortlich zu sein, die 2014 in einem Sommerlager in Crans-Montana an einem Herzstillstand starb.
Sie wurde zu einer Geldstrafe von 48 Tagessätzen zu 40 Franken verurteilt, die für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden. Dies teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Im Mai 2023 hatte das Gericht in Siders einen ersten Schuldspruch in Höhe von 60 Tagessätzen erlassen.
Fehler und Sturheit führen zum tragischen Ausgang
Die Reduzierung der Strafe sei «einzig und allein auf eine Verletzung des Beschleunigungsgrundsatzes zurückzuführen», erklärte der erste Staatsanwalt des Mittelwallis, Olivier Elsig. Im Klartext: Das Kantonsgericht brauchte zu lange, um die Berufung zu bearbeiten.
Bei der Gerichtsverhandlung am 20. Januar sprach Olivier Elsig von «massiven Fehlern», die eine «zentrale Rolle» beim Tod des Mädchens gespielt hätten. Und von der «Sturheit, mit der sich die Pflegerin weigerte, sich ihrer Verantwortung zu stellen».
Wie im erstinstanzlichen Verfahren war das Kantonsgericht der Ansicht, dass die Pflegerin das an Asthma leidende Mädchen nicht ausreichend behandelte. Obschon dies ihre Aufgabe gewesen sei. Die Erkrankung der 14-Jährigen verschlechterte sich durch eine Pferdehaarallergie rapide, bis sie einen Herzstillstand erlitt.