Reto Nydegger vor den Rennen auf der Saslong in Val Gardena

Peter Gerber Plech
Peter Gerber Plech

Italien,

Am Wochenende gastieren die Speed-Fahrer in Val Gardena (I). Dort waren die Norweger zuletzt enorm erfolgreich. Ihr Schweizer Trainer erklärt warum.

Norwegen
Die Norwegen Aksel Svindal (Mitte) und Kjetil Jansrud (rechts). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Val Gardena haben die Norweger «ein Abo» auf Podestplätze.
  • Acht Siege und 17 Podestplätze haben Svindal und Co seit 2009 geholt.
  • Mit dem Schweizer Speed-Trainer Reto Nydegger bereiten sie sich seit Montag vor.

Die Saslong in Val Gardena ist eine «Norweger Strecke». Warum das so ist, kann sich selbst Reto Nydegger, der Schweizer Speed-Trainer der «attacking Vikings», nicht wirklich erklären.

Acht Siege und total 17 Podestplätze seit 2009 – Reto Nydegger, warum ist die Saslong in Val Gardena eine «Norweger Strecke»?

Reto Nydegger: Ich weiss es nicht. Ist sie das überhaupt? Das heisst es ja auch von Lake Louise oder von Kvitfjell. Die Norweger fahren wohl einfach gerne hier, das war früher mit Lasse Kjus und Kjetil Andre Aamodt auch schon so.

Reto Nydegger
Reto Nydegger ist Speed-Trainer der Norweger. - Keystone

Gut, dann andersrum: Was zeichnet die Strecke in Val Gardena aus?

Die Saslong hat viele unterschiedliche Streckenteile, aber keine Passage wie den Hundschopf in Wengen, die von den Fahrern die ganz grosse Überwindung abverlangt. Oben braucht es Gleitfähigkeiten, dann folgen übersichtlich angelegte Sprünge vor dem technisch anspruchsvollen Teil auf der Ciaslat-Wiese. Der komplette Abfahrer ist hier klar im Vorteil.

Trainiert das Team bereits seit der Rückkehr aus Übersee in Italien?

Nein, zuerst waren die Fahrer fünf Tage daheim. Seit Montag sind wir in Val Gardena und bereiten uns auf die Rennen vor. Das machen wir eigentlich immer so.

Sie trainieren auf der etwas weiter hinten im Tal liegenden FIS-Piste. Ist diese nicht zu einfach für die Weltcup-Stars?

Zum Überbrücken bis zu den offiziellen Trainings auf der Rennpiste ist die FIS-Piste okay. Wir könnten auch auf der Warm-up-Piste trainieren, dort sind aber viele andere Teams am Werk und ich mag es, wenn wir für uns sein können. Ich suche die Ruhe und trainiere mit den Fahrern lieber einfachere Dinge.

Der Super-G ist sowieso eine «Norweger Disziplin». Wie sieht es in der Abfahrt aus?

Weil im letzten Winter in der Abfahrt nicht alles nach Wunsch gelaufen ist haben wir in der Vorbereitung mehr Zeit investiert. Im Sommer haben wir aber in Chile wegen dem Wetter sicher zehn Trainingstage verloren. Unter diesen Vorzeichen waren die Resultate in Lake Louise und Beaver Creek noch ganz in Ordnung. Aber wir müssen uns in der Abfahrt definitiv noch steigern.

Wie geht es Aksel Svindal? Muss er die Hand noch tapen?

Es geht sicher besser. Aber Stockstösse am Start funktionieren noch nicht und er befestigt den Stock noch zusätzlich an der Hand. Nach Bormio kann Aksel möglicherweise die Metallteile wieder aus der Hand entfernen lassen.

Norweger-Siege in Val Gardena seit 2009

Aksel Svindal: 2009, 2012, 2013, 2015 (Super G), 2015, 2017 (Abfahrt)

Kjetil Jansrud: 2016 (Super G), 2014 (Abfahrt)

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