Ski Alpin: FIS muss nach dem Weltcup-Fehlstart umdenken
Acht Rennen hätte der Ski-Alpin-Weltcup bis Mitte November austragen sollen. Sieben davon fallen dem Wetter zum Opfer. Langsam muss die FIS reagieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Ski-Weltcup startet mit einer Absagen-Flut in den WM-Winter.
- Von acht geplanten Rennen fallen sieben wetterbedingt aus.
- Die FIS muss umdenken, wenn der Weltcup überleben soll. Ein Kommentar.
Sölden, Zermatt, Lech – aktuell steuert der Ski-Weltcup auf ein Debakel zu: Von den ersten acht geplanten Rennen konnte mit dem Männer-Riesen in Sölden nur ein einziges auch tatsächlich stattfinden.
Davon abgesehen ist der Kalender bisher ein Absagen-Festival: Vor allem der Abfahrtsirrsinn in Zermatt erweist sich als Fehlgriff. Mit vier Rennen hätte hier die Speed-Saison Ende Oktober (!) lanciert werden sollen – stattdessen gab es vier Absagen.
Die FIS ist auf dem Holzweg
Spätestens mit der Streichung der Parallel-Rennen in Lech/Zürs ist klar: Die FIS muss sich für ihre Wettkämpfe schleunigst etwas einfallen lassen. Weltcup-Rennen in den Alpen sind im Oktober und November schlicht kein Thema mehr.
Dass auch im Ski-Weltcup statt «schneller, höher, stärker» mittlerweile «teurer, grösser, pompöser» gilt, ist keine Überraschung. Warum sollte der Wintersport auch von den Plagen verschont bleiben, die alle anderen Sportarten befallen?
Nur zwei Möglichkeiten für den Ski-Weltcup
Nur: Anders als etwa im Fussball kann der Skisport seine Wettkämpfe nicht ohne etwas Hausverstand sichern. Die letzten Jahre haben eindrucksvoll bewiesen, dass in Mitteleuropa bestenfalls zwischen Ende November und Ende Februar gefahren werden kann. Bestenfalls.
Damit bleiben dem Ski-Weltverband nur zwei Optionen, um den Weltcup langfristig zu retten: Entweder stutzt man die Saison, um sich im immer kürzer werdenden Winter-Fenster zu bewegen. Oder man startet den Weltcup-Winter eben im hohen Norden.
Levi, Kvitfjell, Åre oder Lake Louise wären in Sachen Wetter schon jetzt taugliche Rennorte. Der traditionelle Sölden-Auftakt hingegen ist ein Relikt der Vergangenheit.
Und wenn die FIS nicht bald reagiert, gilt das schnell auch für den Weltcup selbst.