Der Klimawandel macht den Spektakel-Abfahrten am Matterhorn einen Strich durch die Rechnung. Die Weltcup-Rennen im Wallis wurden abgesagt.
matterhorn
Die Weltcup-Rennen am Matterhorn vom kommenden Wochenende wurden abgesagt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Weltcup-Rennen am Matterhorn wurden abgesagt.
  • Umgeben von mehreren Viertausendern, wäre es ein Event der Superlative geworden.
Ad

Die Spektakel-Abfahrten am Matterhorn fallen dem Klimawandel zum Opfer. Der Zeitpunkt der geplanten Rennen hatte für viel Kritik gesorgt. Fis-Chef-Renndirektor Waldner räumt einen Planungsfehler ein.

Es sollte das erste Zwei-Länder-Rennen in der Geschichte des alpinen Skisports werden. Die einzigartige Naturkulisse inmitten mehrerer Viertausender sollte die Spektakel-Abfahrten am Matterhorn zu einem Event der Superlative machen. Nun ist der Speed-Auftakt der Herren am kommenden Wochenende abgesagt und die Veranstaltung steht allein im Zeichen des Klimawandels.

«Die Piste auf dem Gletscher ist in einem renntauglichen Zustand, aber im unteren Teil der Strecke hat es stark geregnet. Vom Ende des Gletschers bis zum Ziel ist die Piste nicht renntauglich. Damit ist die Sicherheit für die Athleten ist auch nicht gewährleistet», teilte der internationale Skiverband Fis mit. Zuvor war bereits wegen schlechter Wetterbedingungen das erste Damen-Rennen der Saison am Samstag in Sölden abgesagt worden.

Absage ein Schock

Für die Veranstalter der Abfahrten am Matterhorn ist die Absage ein Schock. «Wir haben in den letzten Wochen und Monaten so viel getan. Letztlich müssen wir aber erkennen, dass die Natur immer stärker ist als der Mensch». Dies sagte der OK-Präsident der Zermatter Weltcup-Abfahrt, Franz Julen.

In der Alpin-Szene hatte die Veranstaltung massive Kritik hervorgerufen. Vor allem der Termin. Erstmals sollte der Speed-Auftakt Ende Oktober und damit einen Monat früher als sonst stattfinden – sorgte vielerorts für Kopfschütteln.

«Der Zeitpunkt für diese Abfahrten am Matterhorn kommt viel zu früh in der Saison», sagte Ex-Skistar Felix Neureuther. Es werde eine Beschneiungsmaschinerie angeworfen, die in keiner Relation zu zeitgemässem Denken und Handeln stehe.

Null-Grad-Grenze am Matterhorn auf über 5100 Meter

Fis-Chef-Renndirektor Markus Waldner räumte am Samstag einen Planungsfehler ein. Künftig müsse «speziell bei der Terminierung des Events» nach einer Lösung gesucht werden. «Es ist wohl ein bisschen zu früh im Kalender.» Es gelte, die Natur zu respektieren.

Fakt ist: In Zermatt stieg die Null-Grad-Grenze im Sommer auf über 5100 Meter. Zahlreiche Gletscherspalten lagen frei und der Skibetrieb wurde eingestellt. Und für die Abfahrer geht es wegen der besseren Trainingsbedingungen im Sommer ohnehin nach Südamerika.

In Zermatt laufen die Arbeiten nun auf Hochtouren, um zumindest die Damen-Rennen am 5. und 6. November durchführen zu können. «Wir geben den Organisatoren bis Dienstag Zeit, eine endgültige Entscheidung zu treffen», erklärte FIS-Generalsekretär Michel Vion.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Felix NeureutherKlimawandelKalenderAbfahrtFISMatterhornNatur