Swiss Ski: Präsident Urs Lehmann äussert sich zum Lauberhorn-Knatsch
Die Fronten sind verhärtet, der Streit ist eskaliert. Am Freitag äussert sich Urs Lehmann, Präsident von Swiss Ski, zum Zoff mit den Lauberhorn-Organisatoren.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Streit zwischen den Lauberhorn-Organisatoren und Swiss Ski ist eskaliert.
- Der Verband will das legendäre Ski-Rennen aus dem Weltcup-Kalender streichen.
- Am Freitag äussert sich Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann zum Zoff.
Am Mittwoch hat es in der Schweizer Ski-Szene ordentlich geknallt. Der langjährige Streit zwischen Swiss Ski und den Organisatoren des Lauberhorn-Rennens in Wengen ist eskaliert. Der Verband will den Traditions-Event aus dem Weltcup-Kalender streichen. Ein entsprechender Antrag wurde am Donnerstag bei der FIS eingereicht.
Swiss Ski will Lauberhorn aus Weltcup-Kalender streichen
Die Fronten scheinen völlig verhärtet. Was ist passiert? Wie so oft dreht sich die Angelegenheit um das Geld. Offenbar beansprucht das Lauberhorn-OK mehr von den durch die Veranstaltung generierten TV-Geldern, welche an Swiss Ski fliessen.
Ein Betrag von einer Million Franken soll dabei für das nächste Rennen im Raum stehen. Hinzu soll eine rückwirkende Forderung für die vergangenen vier Jahre kommen. Das wären weitere vier Millionen Franken. Dieser Forderung will der Verband aber offenbar nicht nachkommen, was zu Differenzen führte.
Beide Seiten äusserten sich in den letzten Tagen zum Streit. Die Lauberhorn-Organisatoren fühlen sich von Swiss Ski hintergangen. Der Verband auf der anderen Seite kann «die vom Organisationskomitee in Wengen gestellten finanziellen Forderungen nicht erfüllen». Am Freitag äussert sich Urs Lehmann, Präsident von Swiss Ski, an einer ausserordentlichen Pressekonferenz zum Fall.
«Wengen hat ein Problem»
«Wengen liegt uns am Herzen», so Lehmann. Deshalb will der Verband einen Lösungsansatz bieten.
«Die Situation ist nicht gut», bekräftigt der 51-Jährige. Wengen sei unglaublich wichtig für den Schweizer Sport und den Tourismus. «Wengen gehört zu uns, Swiss Ski wird immer Hilfe anbieten, wenn die Forderungen vernünftig sind.» Das sei auch in Vergangenheit immer wieder der Fall gewesen.
Vielleicht finde man bald eine Einigung. Allerdings habe Wengen ein Problem und brauche eine Lösung, führt Lehmann aus. «Seit 2014 waren drei Rennen defizitär.»
«Behauptungen von Lauberhorn-OK stimmen nicht»
«Wir wollen uns den Handlungsspielraum weiter offenhalten.» Deshalb habe man im Rennkalender Wengen gestrichen und durch «Schweiz» ersetzt. «Wir wollen eine Lösung, aber nicht um jeden Preis», so der Aargauer. Eine Million wolle und könne man auf keinen Fall bezahlen.
«Swiss Ski will Wengen die Rennen auch nicht wegnehmen», stellt Lehmann klar. Die Behauptungen des Lauberhorn-OKs würden so nicht stimmen. Vielmehr wolle Swiss Ski einen Lösungsansatz präsentieren, welchen man gemeinsam umsetzen will.
Swiss Ski präsentiert Lösungsansatz
«Wir sehen in einem ersten Schritt, dass die Vermarktung des Lauberhorn-Rennens optimiert werden muss. Der zweite Schritt ist die Unterstützung durch die öffentliche Hand in Form einer Defizit-Garantie. Sollten diese zwei Ansätze nicht fruchten, würde der Verband in einem dritten Schritt eingreifen und Geld zahlen.»
«Wir müssen gemeinsam, das OK und Swiss Ski, zusätzliche Mittel in die Organisation Wengen bringen.» Nur so können die künftigen Rennen finanziell garantiert werden. «Das Wengen-OK ist alleine nicht stark genug», meint Lehmann. Deshalb würde der Verband gerne seine Hilfe anbieten.
Allerdings brauche es dafür auch das Einverständnis der Leute in Wengen.