Wendy Holdener

Wendy Holdener: SRF zeigt letzte Wochen ihres Bruders Kevin (†34)

Pascal Moser
Pascal Moser

Schwyz,

Im Februar starb Kevin Holdener (†34) nach langem Kampf gegen den Krebs. Ein emotionaler Dok-Film zeigt die letzten Wochen des Bruders von Wendy Holdener.

Wendy Holdener
Wendy Holdener und ihr Bruder Kevin. - Instagram

Das Wichtigste in Kürze

  • Kevin Holdener ist am 22. Februar 2024 im Alter von 34 Jahren gestorben.
  • Ein «SRF DOK»-Film zeigt die bewegenden letzten Monate des Bruders von Wendy Holdener.
  • Wendy sagt: «Ohne Kevin wäre meine Karriere definitiv anders gelaufen.»

«Er wollte diese Dokumentation, um zu zeigen, wie positiv er durchs Leben gegangen ist. Er hat zum Teil fast für drei Leute gelebt», sagt Wendy Holdener in der bewegenden SRF-Doku «Wendy Holdener und ihr Bruder Kevin – Verbunden über den Tod hinaus».

Alles habe an Weihnachten 2010 angefangen, als es Kevin nicht gut gegangen sei, schildert die Schwyzerin. «Er ging sofort zum Arzt, der ihm gesagt hat, welche Krankheiten es sein könnten – darunter auch Krebs

Die schreckliche Diagnose kam kurz nach dem Jahreswechsel, als man gesehen hat, dass der Krebs bösartig ist.

Kevin Holdener
Kevin Holdener starb im Alter von 34 Jahren an Krebs. - SRF/zVg

Auch Mama Daniela Holdener kommt im emotionalen Film zu Wort und erzählt: «Kevin hat immer auf Wendy aufgepasst, damit ihr nichts passiert. Er hat immer alles für sie gemacht.»

Die beiden Geschwister seien schon mit zweieinhalb Jahren auf den Ski gestanden, sagt der Papa. Wendy habe da sogar noch Windeln getragen. «Sie war ehrgeizig und wollte ihren Brüdern nacheifern.»

Wendy sagt später im Film: «Kevin hat mir immer gesagt, dass er wahrscheinlich der bessere Skifahrer ist als ich. Ich sei wohl nur die bessere Rennfahrerin.»

Wendy Holdener: «Ist es okay, dass ich gerade zufrieden war?»

Das Ski-Ass spricht auch über die Reise nach Kanada, wenige Wochen nach Kevins Tod. Gemeinsam mit Kollegen ging sie Heli-Skifahren. Ihr Bruder hätte dabei sein sollen. «Da fragt man sich: ‹Ist es okay, dass ich gerade für paar Minuten so zufrieden war?›»

Wendy Holdener
Wenige Wochen dem Tod ihres Bruders ging Wendy Holdener mit Freunden auf einen Heli-Skitrip, bei dem auch Kevin hätte dabei sein sollen. - Instagram

Trotz der Krankheit habe Kevin seinen Traum vom Profi-Skifahrer nicht aufgegeben. Doch der Krebs verschwand nicht mehr aus seinem Körper. «Es gab vielleicht zwei Jahre, in denen es gut ausgesehen hat», so Wendy Holdener, «dann waren Ableger wieder zurück».

Wendy weiter: «Ohne Kevin wäre meine Karriere definitiv anders gelaufen. Ich wollte, dass er im Ski-Zirkus bleibt und habe ihn deshalb gefragt, ob er mein Manager werden möchte.»

«Ich würde sagen, er war ihr grösster Kritiker», so Papa Martin Holdener. Kevins Ehefrau Carmen sagt aber auch: «Er hat sich sehr viele Gedanken gemacht, bevor er Kritik geäussert hat.»

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Kurz vor seinem Tod hat Kevin Holdener seine langjährige Freundin Carmen geheiratet. - SRF/zVg

Neue Energie dank Video-Gruss von Roger Federer

In einer Aufnahme aus dem Spital sagt Kevin Holdener: «Ich bin grundsätzlich ein positiver Mensch. Aber nach zwölf Jahren habe ich Schwierigkeiten, das noch so zu leben. Ich bin einfach müde von der ganzen Geschichte.»

Eine grosse Freude überkommt ihn dann, als er von Roger Federer eine Video-Botschaft erhält. Der Maestro sagt darin: «Ich hoffe, du bleibst auf diesem schwierigen Weg motiviert. Ich wünsche dir nur das Beste und hoffentlich bis bald.» Das habe ihm einen Energieschub verliehen, so Wendy.

Im November 2023 habe sie mit ihrem Arzt gesprochen und gefragt, wie viel Zeit Kevin noch habe. «Er hat mir gesagt, ein bis drei Jahre. Ich wusste, dass es ihm schlechter geht. Ich wollte noch einmal für Kevin fahren», sagt sie unter Tränen über eine Zeit, in der sie verletzungsbedingt Rennen verpasste.

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Wendy Holdener besucht ihren Bruder Kevin im Spital. - SRF/zVg

Wendy spricht über den hochemotionalen Tag, als ihr Bruder nach langem Kampf gestorben ist. «Unser Bruder Steve war in Singapur und hat es nicht nach Hause geschafft. Er konnte sich dann per Facetime von Kevin verabschieden. Nachdem unser Mami ihm gesagt er, dass er gehen kann, konnte er friedlich einschlafen.»

Der «SRF DOK»-Film: «Wendy Holdener und ihr Bruder Kevin – Verbunden über den Tod hinaus» erscheint heute Donnerstag um 20.10 Uhr auf SRF 1.

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