Umweltschützer schlagen bereits Masken-Littering-Alarm

Während andere Staaten seit Wochen eine ÖV-Maskenpflicht haben, hat die Schweiz ihre erste Woche hinter sich. Und damit die ersten Spuren des Masken-Litterings.

MASKENPFLICHT
Eine Maske liegt vor einer Tramstation in Genf. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem 6. Juli gilt in der Schweiz die Maskentragepflicht im öffentlichen Verkehr.
  • Im Ausland kämpfen die Länder seit dieser Pflicht mit massivem Littering.
  • Auch in der Schweiz sind die Bedenken gross.

Maske auf – im Zug von A nach B – Maske ab – und dann? Direkt in den Müll, egal ob privater oder öffentlicher, empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit BAG. «Achten Sie darauf, dass die gebrauchte Maske mit nichts anderem in Berührung kommt, ausser mit anderem Abfall.»

Klingt selbstverständlich, und doch finden sich bereits in den ersten Tagen seit Einführung der Maskenpflicht etliche Masken an der Bushaltestelle, im Park oder mitten in der Stadt am Boden.

Damit bestätigt sich, was im Ausland schon seit Wochen zu beobachten ist. Eine Maskenpflicht führt zu Littering. Greenpeace beobachtet die Situation genau, sagt Philipp Rohrer.

«Von anderen europäischen Ländern, in denen die Maskenpflicht schon länger gilt (beispielsweise Österreich) wissen wir auch, dass falsch entsorgte gebrauchte Einwegmasken mittlerweile leider zum Stadtbild gehören.» Noch extremer sei es in Asien.

Greenpeace erhalte «erschreckende Bilder von Stränden, welche durch ‹Corona-Abfall› (Masken, Handschuhe, etc.) verschmutzt sind». Auch eine französische Umwelt-NGO hatte kürzlich im Mittelmeer festgestellt, dass die Schutzmasken oft auch in den Ozeanen landen würden.

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Erschreckende Bilder aus dem Mittelmeer: Einwegmasken und Handschuhe liegen auf dem Meeresgrund. - Facebook/Opération Mer Propre

Rohrer hält fest: «Dies ist höchst problematisch für die Umwelt sowie für die Biodiversität und es belastet Städte und Gemeinden mit erhöhtem Reinigungsaufwand.»

Einwegmasken werden zum Klimasünder

Ein besonderer Dorn im Auge sind Greenpeace die klassischen chirurgischen Einwegmasken. Der grossflächige Einsatz «erhöht den Druck auf unsere Wälder, auf das Klima und die Biodiversität». Auch, da sie aus fossilen Rohstoffen und teils Zellstoff hergestellt werden.

berlin masken
Das Geschäft mit selbstgenähten Masken zum Schutz vor dem Coronavirus boomt schon länger in Deutschland. - AFP/Archiv

Daher rät Greenpeace zum Kauf von Mehrweg-Masken. Doch bei diesen gilt besonders Vorsicht: Nach jedem Tragen sollte die Maske bei 60 Grad gewaschen werden. Auch dienen diese mehr dazu, andere zu schützen, sie steuern nur wenig zum Selbstschutz bei.

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