Windräder und Solaranlagen könnten in Sahara zu mehr Regen führen
Das Wichtigste in Kürze
- Strom von drei Millionen Windrädern und Solaranlagen reicht laut Studie für die Welt aus.
- Der Bau von solchen Anlagen fördert auch die Regenmenge in der Sahara.
Windräder und Solaranlagen in der Sahara könnten nicht nur gewaltige Mengen Strom produzieren - sondern es in der Wüste auch mehr regnen lassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag in der Fachzeitschrift «Science» veröffentlichte Studie.
Die Autoren der Untersuchung denken in sehr grossen Massstäben: Demnach würden drei Millionen Windräder und Solaranlagen auf 20 Prozent der Fläche der Sahara - also rund neun Millionen Quadratkilometern - ausreichend Elektrizität für die ganze Welt produzieren.
Höhere Bodentemperatur = Mehr Niederschläge
Wegen der Auswirkungen auf die Bodentemperatur und auf Windbewegungen würde einem Computermodell zufolge zugleich die Regenmenge in der Wüste steigen, von durchschnittlich 0,24 Millimeter am Tag auf 0,59 Millimeter am Tag. Besonders deutlich wären die Auswirkungen auf die Niederschläge in der semi-ariden Sahel-Zone.
«Der grösste Teil der Sahara würde extrem trocken bleiben», sagte Mitautor Daniel Kirk-Davidoff von der Universität Maryland. Mehr Regen im südlichen Teil der Sahara würde aber zu mehr Pflanzenwachstum führen - und damit auch zu mehr verfügbarem Weideland. Dies hätte positive Auswirkungen auf die Menschen in der Region.
Windräder drücken wärmere Luft aus der Höhe auf den Boden, insbesondere in der Nacht, erklären die Forscher. Der Austausch der Luftmassen begünstige Niederschläge. Dunkle Solarpanels wiederum senkten den Anteil des Sonnenlichts, das vom Boden wieder reflektiert werde. Auch dies führe zu höheren Bodentemperaturen und höheren Niederschlägen.