Porsche 911 Turbo S: die Eskalation
Er ist sogar einen Hauch schneller als der Taycan. Mit dem neuen Porsche 911 Turbo S greift Stuttgart nach den Hypercars.
Das Wichtigste in Kürze
- 650PS und 800Nm
- 2,7 Sekunden auf 100km/h
- ab 271.600 CHF
Die Daten des Porsche 911 Turbo S reichen um klarzumachen, dass hier eine neue Stufe der Eskalation erreicht ist. 650PS, 800Nm, 2.7 sec auf 100km/h und ebendiese 330 in der Spitze. Und nein, wir reden wir nicht von einem Hypercar, keinem hybridisierten Elektrobooster, sondern von einem Porsche 911 Turbo.
Sechs-Zylinder, 3745 Kubik und zwei riesige Lader
Sein Vorläufer hat im Launch-Modus Dinge getan, die man sich kaum vorstellen konnte. Heute sind es dann ganz normal 70 PS mehr. Nicht 10, 25 oder 40, wie man es sonst so macht bei einem Modellwechsel. Man will sich ja noch Luft nach oben offen halten für etwaige Facelifts und Sondermodelle.
Dazu kommt ein 800Nm-Massiv, dass der neue Porsche 911 Turbo S von 2500 bis 4000 Touren locker aufrecht hält. Es ist gigantisch, was in diesem neuen 9A2-Motorenbaukasten für ein Potenzial zu schlummern scheint. Stichwort Baukasten: 3,75 Liter Hubraum ergeben sich aus der 102er-Bohrung der 4,0 Liter-Modelle und der Kurzhub-Welle der 3,0 Liter-Turbos.
Auch diese Info steigert die Vorfreude: trotz Zwangsbeatmung dürfte die kurzhubige Auslegung für echtes Feuer am Dach sorgen. Ein Turbo mit Drehzahlgier. Wir sind wirklich gespannt.
Der Porsche 911 Turbo S folgt dem altbekannten Rezept
Ansonsten ist alles – wie immer bei Porsche – mit dem bekannten Rezept angerührt. Die Karosserie geht turbomässig in die Breite. Vorne sind es 45 Millimeter, hinten dann noch 20mm. Aber der Carrera war per se in der Generation 992 schon mit einem, nun ja, mächtigen Hinterteil gesegnet.
Die Bereifung folgt dem Trend der Mischung auch im Durchmesser. 20 Zoll auf 255/35er Gummi vorn, hinten dann 315/30 bei 21 Zoll. Mit 420mm ist die optionale PCCB-Bremsanlage an der Vorderachse gigantisch dimensioniert.
Optisch nur leicht geändert
Der Bug sieht ein bisschen anders aus: es gibt grössere Luftschächte und doppeltes Tagfahrlicht. Am Heck fallen die Änderungen überraschend sehr gering aus. Wer die Sportabgasanlage ordert, der bekommt sogar die gleichen Endrohre wie jeder Standard-Carrera.
Die Aerodynamik ist weiterhin aktiv. Bei Bedarf faltet sich die dicke Lippe aus der Front und das Spoilerbrett am Heck fährt auf. 15% mehr Abtrieb generiert das im Vergleich zum Vorgänger. Und schon der hat reichlich auf dem Asphalt gepickt bei hohem Tempo.
Einen Preis gibt es auch. 271'600 CHF für das Coupé des Porsche 911 Turbo S. Wenn es offen sein darf, dann müssen 288'500 CHF überwiesen werden. Das Ganze geht ab sofort, ausgeliefert wird ab Mai diesen Jahres.
