Wirkt nicht nur gegen Fältchen: Fünf kuriose Botox-Fakten

Botox hilft nicht nur gegen Fältlchen, es kann unter anderem auch bei Behandlungen gegen Zähneknirschen oder übermässiges Schwitzen zum Einsatz kommen.

Vor einer Botox-Behandlung sollte man sich ausführlich aufklären lassen. - AntGor/Shutterstock.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Botox ist vor allem aus dem Bereich der Ästhetik bekannt. Dabei kann das Nervengift mehr.
  • Es hilft auch gegen übermässiges Schwitzen und Zähneknirschen.
  • Botox kann durch gezieltes Training wieder abgebaut werden.

Weniger Falten dank regelmässiger Botox-Injektionen? Viele Menschen, darunter auch zahlreiche Hollywood-Stars, setzen seit Jahren auf das Nervengift, um jünger auszusehen.

So viel zur bekanntesten Wirkung des Stoffes.

Aber hätten Sie gewusst, dass Botox auch gegen starkes Zähneknirschen hilft oder dass man seine Wirkung durch Training schneller abbauen kann?

HNO-Fachärztin Lisa Schultes klärt über fünf kuriose Fakten auf.

Vom «Wurstgift» zum gehypten Medikament

Botox wird aus Kulturen das Bakteriums Clostridium botulinum gewonnen und war, vor seinem Einzug in die Medizin, vor allem durch «Wurstvergiftungen» bekannt geworden.

Der Erreger wurde im 19. Jahrhundert entdeckt, da nach dem Verzehr von verdorbenen Fleischwaren Vergiftungssymptome und Todesfälle auftraten.

Der Name Botox setzt sich aus dem Lateinischen botulus (Wurst) und toxin (Gift) zusammen.«

Botox kann mehr als nur «gut Aussehen»

Heute ist Botox vor allem aus dem Bereich der Ästhetik bekannt. Dabei kann das Nervengift so viel mehr. Nicht nur im Bereich der Neurologie wird es vielseitig eingesetzt.

Ein faltenfreies Gesicht gilt als Schönheitsideal. - Pexels

Es kann sowohl zur Reduktion der Schweissdrüsenaktivität bei übermässigem Schwitzen, der sog. Hyperhidrose, angewandt werden, als auch bei starkem Zähneknirschen.

Hier wird es in den Kaumuskel gespritzt und führt somit zu einer Entspannung der Kiefermuskulatur.

Botox für die Stimmung

Die «Facial Feedback Hypothese» besagt, dass Gesichtsmuskelanspannungen diejenigen Gefühle wecken, die dem jeweiligen Anspannungsmuster entsprechen.

Bereits in mehreren Studien konnte nachgewiesen werden, dass durch eine Lähmung der Muskulatur zum Stirnrunzeln die Stimmung der Probanden positiv beeinflusst werden konnte.

Immun gegen Botox

Selten – aber möglich. Vor allem im Bereich der Neurologie werden sehr hohe Dosen eingesetzt, um zum Beispiel Muskelspasmen zu Behandeln.

Nach wiederholter Behandlung mit Botulinumtoxin, gibt es Patienten, die im Laufe der Zeit Antikörper gegen das Nervengift entwickeln, sodass die gewünschte Wirkung auch nach wiederholter Injektion ausbleibt.

Umfrage

Haben Sie sich einer Botox-Behandlung unterzogen?

Ja
32%
Nein
68%

Die in der ästhetischen Medizin eingesetzte Dosis ist allerdings deutlich geringer, sodass hier Resistenzen extrem selten sind.

Botox kann man «abtrainieren»

Ist die Wirkung der Botox- Behandlung stärker oder nicht wie gewünscht, kann man den natürlichen Abbau des Nervengifts beschleunigen, indem man die Muskulatur im behandelten Areal trainiert.

Auch gezielte Massagen fördern hier die Durchblutung und somit den Abbau von Botox.