Tipps zum Kauf von Feuerholz für Öfen
Wer den Holzofen anschmeisst, kann Gas oder Öl sparen. Doch Feuerholz ist nicht gleich Feuerholz. Und das richtige Anfeuern will gelernt sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Die hohen Preise für Gas und Öl machen den Gebrauch von Holzöfen höchst attraktiv.
- Brennholz sollte hart und gut getrocknet sein, die Restfeuchte unter 25 Prozent liegen.
- Holz bekommt man zum Beispiel im Baumarkt, online oder direkt über das Forstrevier.
Wer einen Holzofen besitzt, könnte in diesem Winter klar im Vorteil sein.
Denn angesichts drastisch steigender Preise für Gas und Öl ist Feuerholz eine Alternative, die es ermöglicht, die Zentralheizung erst später im Jahr anzuwerfen – und im Frühjahr eher auszuschalten. So lassen sich Energiekosten sparen.
Doch diese Rechnung geht für dieses Jahr wahrscheinlich leider nicht mehr auf. «Dieses Jahr noch trockenes Brennholz zu bekommen, ist fast unmöglich», sagte Gerd Müller, Experte für Brennholz, bereits Anfang Juli.
Aber wer einen Holzofen hat, muss meist ohnehin auf Vorrat kaufen – denn Holz muss erst mal trocknen. Hier sind die wichtigsten Tipps für Ihre Vorsorge:
Weich- oder Hartholz?
Je härter das Holz, desto höher ist der Energiegehalt des einzelnen Scheits. «Klassiker für Einzelfeuerungsanlagen sind Buche, Birke und Eiche», sagt Hans Hartmann, Experte für nachwachsende Rohstoffe. «Sie sind praktisch, weil sie länger brennen als Weichholz.»
Weiche Hölzer bilden zum Beispiel Kiefer, Tanne und Fichte. «Wer damit heizt, braucht mehr Scheite und muss öfter nachlegen. Besonders schnell verbrennt Fichtenholz, deshalb wird es gern als Anzündholz genutzt», so Andreas Walburg, seines Zeichens Schornsteinfegermeister und Gebäudeenergieberater .
Bei einer üblichen Marktlage unterscheiden sich daher auch die Preise für Hart- und Weichholz deutlich – umgerechnet auf den Heizwert verschwinden die Unterschiede aber.
Wer Holz einkauft, sollte also nicht nur auf den Raummeter-Preis achten, das heisst den Preis für einen Kubikmeter lose gestapeltes Holz einschliesslich der Hohlräume. Sondern auch darauf, wie viel Energie im Holz steckt.
Frisch geschlagen oder gründlich getrocknet?
«Wichtig ist, dass ausschliesslich trockenes Holz im Ofen verbrannt wird», sagt Schornsteinfegermeister Andreas Walburg. «Trockenes Holz hat einen höheren Heizwert als feuchtes und ist daher energetisch effizienter.»
Mit trockenem Holz lässt sich zudem umweltfreundlicher heizen: «Zu feuchtes Brennholz produziert mehr Russ- und Staubpartikel, die durch den Schornstein in die Umwelt gelangen. Gleichzeitig lagert sich mehr Russ im Ofen, Ofenrohr und Schornstein ab», so Andreas Walburg.
Das hat auch Konsequenzen für die Heizkosten: Mit der Zeit mindern die Verbrennungsreste auch den Wirkungsgrad des Ofens.
Zum Zeitpunkt des Verbrennens sollte die Restfeuchte von Holz unter 25 Prozent liegen. Das entspricht weniger als 20 Prozent Wassergehalt.
Zum Vergleich: Frisch geschlagenes Holz aus dem Wald kann abhängig von Jahreszeit und Sorte bis zu 60 Prozent Wassergehalt enthalten. Messgeräte zur Überprüfung gibt es im Baumarkt.
Das bedeutet: Wer aktuell frisch geschlagenes Holz kaufen kann, sollte es nicht direkt verheizen. Fichte und Pappel brauchen ein Jahr, Birke, Erle und Linde anderthalb Jahre Trockenheit an einem luftdurchlässigen Ort, so Andreas Walburg.
Harte Hölzer wie Buche, Esche und Obstgehölze müssen zwei bis zweieinhalb Jahre liegen. Und Eichenholz braucht bis zu drei Jahre.
Vom Händler oder aus dem Wald?
In der Schweiz gilt die Faustregel, dass man so viel Holz aus dem Wald nach Hause mitnehmen darf, wie man tragen kann. Dabei muss es sich um Totholz handeln. Es darf also nicht abgesägt werden, sondern muss sich um Holz handeln, das entweder rumliegt oder leicht abgebrochen werden kann.
Aber es gibt auch andere Wege, das Holz aus dem Wald zu bekommen, nämlich indem man es von dort erwirbt. Und das günstiger als im Handel – wenn man die Kosten für den Transport, die Ausrüstung und den Zeitaufwand nicht einkalkuliert.
Zum Beispiel kann man sogenanntes Polterholz kaufen, das nach dem Schlagen an Sammelplätzen liegt und meist selbst abtransportiert werden muss.
Viele Forstverwaltungen und Waldbesitzer erlauben auch das Holzmachen gegen ein geringes Entgelt. Voraussetzung ist aber häufig, dass man die Säge beherrscht, teils sogar über einen Qualifikationsnachweis oder Motorsägen-Führerschein verfügt.