AP: Berühmte US-Politiker verteidigen Kongress-Sitze
Neben den Anführern der Republikaner und Demokraten im Repräsentantenhaus wurden auch Vertreter der extremen Flügel wiedergewählt.
Das Wichtigste in Kürze
- Bernie Sanders wurde erneut als US-Senator wiedergewählt
- Auch Repräsentantensprecher Johnson darf seinen Wahlkreis weiterhin vertreten.
- Mit Ocasio-Cortez und Taylor Greene wurden Vertreter von Extrempositionen wiedergewählt.
Verschiedene berühmte US-Politiker konnten ihre Sitze im Senat und im Repräsentantenhaus verteidigen. Zu ihnen zählt der parteilose Bernie Sanders, der weiterhin für Vermont im Senat sitzen wird. Das meldete die Nachrichtenagentur AP auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen.
Der 83-jährige Sanders prägt seit Jahrzehnten die linke Politik in den USA – er ist seit über 30 Jahren im Kongress vertreten. Vermont repräsentierte er zunächst als Abgeordneter im Repräsentantenhaus, bevor er 2007 in den Senat wechselte. Trotz seiner Unabhängigkeit stimmt Sanders meist mit den Demokraten.
2016 und 2020 bewarb er sich erfolglos um die Präsidentschaftskandidatur der Partei. Zuletzt machte er Schlagzeilen, als er sich gegen US-Militärhilfen für Israel aussprach – eine Position, die ihn von vielen seiner demokratischen Kollegen abhebt.
Auch Nancy Pelosi verteidigt ihren Sitz im Repräsentantenhaus wie erwartet. Damit vertritt die 84-Jährige weiterhin ihren Wahlkreis im Bundesstaat Kalifornien. Die einstige Sprecherin der Parlamentskammer sitzt seit 1987 im Repräsentantenhaus und ist eine der einflussreichsten Strippenzieherinnen innerhalb der Demokratischen Partei.
So spielte sie auch eine wichtige Rolle im politischen Manöver, das letztlich dazu führte, dass Präsident Joe Biden sich aus dem Wahlkampf zurückzog, was den Weg für Kamala Harris zur Kandidatur ebnete.
Umstrittener Speaker Johnson verteidigt seinen Sitz
Der republikanische Kongressabgeordnete Mike Johnson hat seinen Sitz im Repräsentantenhaus verteidigt. Er wird weiterhin seinen Wahlkreis in Louisiana vertreten. Seit 2017 im Repräsentantenhaus, wurde Johnson vergangenes Jahr zum Sprecher der Kammer gewählt und übernahm eine zentrale Führungsrolle innerhalb der Republikanischen Partei.
Besonders bei den hitzigen Debatten um die Freigabe weitere US-Hilfen für die Ukraine spielte er zu Jahresbeginn eine Schlüsselrolle: In der von den Republikanern dominierten Kammer stand Johnson unter erheblichem Druck vom rechten Rand seiner Partei und verhinderte über Wochen eine Abstimmung.
Auch der demokratische Minderheitsführer Hakeem Jeffries wird für New York City wiedergewählt. Er gilt als eine zentrale Figur, einer der strategischen Köpfe und als eine führende Stimme der Partei.
Führende Stimmen von ganz links und ganz rechts wiedergewählt
Ebenfalls in New York City wurde Alexandria Ocasio-Cortez wiedergewählt. Sie machte sich einen Namen als führende Stimme des linken Flügels der Demokraten und Mitglied einer Gruppe progressiver Abgeordneter.
Auf der ganz anderen Seite des Spektrums politisiert Marjorie Taylor Greene, die in ihrem Wahlkreis in Georgia wiedergewählt wurde. Nach ihrer Wahl vor vier Jahren erlangte sie schnell landesweite Bekanntheit als eine der führenden Hardliner des rechten Flügels ihrer Partei.
Sie ist für ihre vehemente Unterstützung von Donald Trump und kontroversen Positionen – unter anderem zu den Themen Einwanderung und Waffenrecht – bekannt.
Zeitgleich mit der Präsidentschaftswahl fand die Abstimmung über die Zusammensetzung des US-Kongresses statt, bei der alle 435 Mandate im Repräsentantenhaus sowie 34 der 100 Sitze im Senat zur Wahl standen.