Berüchtigter haitianischer Paramilitär aus USA abgeschoben
Ein Ex-Anführer einer gewalttätigen paramilitärischen Gruppe wurde von den USA nach Haiti abgeschoben. Dort wurde er anschliessend verhaftet.

Das Wichtigste in Kürze
- Emmanuel «Toto» Constant wurde von den USA nach Haiti abgeschoben.
- Ihm werden mehrere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.
- Er soll für Morde an hunderten Anhängern des Ex-Präsidenten Aristide verantwortlich sein.
Der in Haiti gesuchte frühere Anführer einer gewalttätigen paramilitärischen Gruppe ist aus den USA zurück in den Karibikstaat abgeschoben worden. Dies geht aus Medienberichten und Fotografien hervor.
Der Mann, Emmanuel «Toto» Constant, kam etwa nach einem Bericht des Nachrichtenportals Haiti Press Network am Dienstag (Ortszeit) zusammen mit anderen abgeschobenen Haitianern auf dem Flughafen der Hauptstadt Port-au-Prince an und wurde anschliessend festgenommen.
Paramilitär soll für Hunderte Morde verantwortlich sein
Dem Anführer der Gruppe FRAPH zur Zeit der Militärdiktatur in Haiti unter Raoul Cédras von 1991 bis 1994 werden Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Er soll für Morde an hunderten Anhängern des zuvor gestürzten Präsidenten Jean-Bertrand Aristide verantwortlich sein. Für seine Rolle bei einem Massaker war er von einem Gericht in Haiti in Abwesenheit verurteilt worden.
Nachdem Aristide 1994 mit Hilfe der USA wieder an die Macht kam, wurde der heute 63-jährige Constant im darauffolgenden Jahr erstmals in New York festgenommen. Einige US-Politiker äusserten in den vergangenen Wochen ihre Bedenken, ob die haitianischen Behörden überhaupt Constant zur Rechenschaft ziehen würden.