Joe Biden vergleicht Feuer auf Hawaii mit Küchenbrand

Zwei Wochen nach dem tödlichen Feuer auf Hawaii ist auch Joe Biden vor Ort. Sein Taktgefühl liess der US-Präsident allerdings zu Hause.

Nach den verheerenden Bränden auf Maui im US-Bundesstaat Hawaii hat US-Präsident Joe Biden das Katastrophengebiet besucht. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident Joe Biden landete gestern Montag im Katastrophengebiet auf Hawaii.
  • Bei einer Rede verglich er das tödliche Feuer mit einem Brand in seiner Küche.
  • Bereits zuvor wurde Biden von den Bewohnern kritisiert, da er keine Hilfe leistete.

Vor knapp zwei Wochen wütete auf Maui ein verheerendes Feuer, mehr als hundert Menschen starben. Die Hilfe seitens des US-Staates war jedoch spärlich. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Insel fühlen sich im Stich gelassen.

Als Joe Biden gestern Montag dann das Katastrophengebiet höchst persönlich besuchte, hagelte es Kritik. Anwohnerinnen und Anwohner riefen dem US-Präsidenten «F*** you» zu, einige hielten sogar Trump-Fahnen in die Luft.

Doch statt sich für die mangelnde Unterstützung zu entschuldigen, sorgte Joe Biden für noch mehr Unmut. Denn: In einer Rede setzt er das tödliche Feuer mit einem Küchenbrand in seinem Haus in Delaware im Jahr 2004 gleich.

«Ich will die Schwierigkeiten nicht vergleichen. Aber wir, Jill und ich, haben ein Gefühl dafür, wie es ist, ein Haus zu verlieren», zitiert «Dailymail» den US-Präsidenten. «Ich habe fast meine Frau, meine 67er Corvette und meine Katze verloren.»

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Damals war ein Blitz in das Haus der Bidens eingeschlagen und entfachte dabei ein kleines Feuer. Dieses war aber bereits nach 20 Minuten unter Kontrolle.

Anwohner fühlen sich von Joe Biden im Stich gelassen

Der Besuch des 80-Jährigen war von vornherein umstritten. Viele kritisierten seine Entscheidung, nicht früher gekommen zu sein und stattdessen Zeit am Strand verbracht zu haben.

Anwohner auf Hawaii fühlen sich von US-Präsident Joe Biden im Stich gelassen. - keystone

«Es macht mich wirklich betroffen, denn wo ist der Präsident?», fragte sich eine Bewohnerin, als sie «CNN» von der Angst ihrer Familie erzählte.

«Sind wir nicht auch Amerikaner? Wir sind ein Teil der Vereinigten Staaten. Warum werden wir auf die lange Bank geschoben? Warum werden wir ignoriert?»

Gouverneur von Hawaii sorgt sich um Tourismus

Der Westen von Maui ist für Touristen und Besucher immer noch gesperrt. Lediglich Einsatzteams und Anwohner können die vom Feuer zerstörten Gebiete betreten.

US-Präsident Joe Biden (M) und First Lady Jill Biden begrüssen Josh Green (l), Gouverneur von Hawaii, bei ihrer Ankunft auf der Insel Maui in Hawaii. - Evan Vucci/AP

Josh Green, Gouverneur von Hawaii, appellierte bei dem Treffen mit Biden aber an Touristen, Hawaii zu besuchen. Andere Teile von Maui und die übrigen Inseln seien nämlich sicher und für Besucher zugänglich. Die Region brauche die Unterstützung durch den Tourismus, um sich schnell wieder zu erholen, so Green.

Die Wald- und Buschbrände waren am 8. August an mehreren Orten auf Maui und der Nachbarinsel Hawaii ausgebrochen, die den gleichen Namen wie der Bundesstaat trägt. Am Umgang der Behörden mit dem Feuer gab es heftige Kritik. So wurden etwa zu Beginn der Feuer keine Warnsirenen eingesetzt.