Juan Guaidó im Gespräch über den Machtwechsel in Venezuela

Venezuelas Parlamentspräsident Juan Guaidó führt diskrete Gespräche mit Militärs und Regierungsvertretern über den Machtwechsel.

Juan Guaidó, oppositioneller Präsident der Nationalversammlung, spricht während einer Demonstration gegen Präsident Maduro. Das entmachtete venezolanische Parlament will Präsident Maduro aus dem Amt drängen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut dem Interimspräsidenten wird der Machtwechsel in Venezuela vorbereitet.
  • Juan Guaidó führt aktuell Gespräche mit Militärs und zivilen Funktionären.

Die Opposition in Venezuela führt Gespräche mit Militärs und zivilen Regierungsvertretern über einen Machtwechsel in dem südamerikanischen Land. Das geht aus den Aussagen von Parlamentspräsident Juan Guaidó gegenüber der «Washington Post» hervor: «Das ist eine sehr heikle Angelegenheit, bei der es auch um die persönliche Sicherheit geht. Wir treffen sie, aber diskret».

Guaidó war Anfang Januar zum Präsidenten des von der Opposition dominierten Parlaments gewählt worden. Allerdings wurde es von dem autoritären Präsidenten Nicolás Maduro entmachtetet.

Der autoritäre Nicolas Maduro hat einen neuen Hauptgegner: Juan Guaido. - keystone

Nach der international umstrittenen Vereidigung Maduros für eine zweite Amtszeit am 10. Januar erklärte Guaidó sich seinerseits am 23. Januar zum Übergangspräsidenten Venezuelas. Die USA und etliche lateinamerikanische Länder erkannten ihn bereits an.

Guaidó sagte der «Washington Post», die Opposition wolle Maduro jetzt herausfordern, indem sie Nahrungsmittelhilfe ins Land bringe. Dafür hatten die USA und andere Länder Geld bereitgestellt. Maduro hatte solche Hilfslieferungen in der Vergangenheit meistens blockiert. Er behauptet, Berichte über Hunger und Elend in Venezuela seien von seinen Feinden frei erfunden.

«Humanitäre Hilfe steht im Zentrum unserer Politik, und wir arbeiten jetzt an der Logistik», sagte Guaidó. «Wir glauben, das wird ein neues Dilemma für das Regime und die Streitkräfte. Sie müssen sich entscheiden, ob sie auf der Seite des Volkes stehen und das Land heilen wollen oder ob sie es ignorieren werden. Ich glaube, wir schaffen es, sie werden die Hilfe reinlassen.»