Konsumklima in USA klar verschlechtert – Inflationssorgen wachsen
Die US-Konsumentenstimmung fällt deutlich, während die Sorge vor Inflation und Arbeitslosigkeit wächst.

Die Stimmung der US-Konsumenten hat sich angesichts steigender Inflationssorgen im April deutlich stärker eingetrübt als erwartet. Die Zollpolitik der US-Regierung und wachsende Sorgen vor Arbeitslosigkeit belasteten.
Die von der Universität Michigan erhobene Konsumentenstimmung fiel zum Vormonat deutlich um 6,2 Punkte auf 50,8 Punkte. Volkswirte hatten mit 53,8 Punkten gerechnet. Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen der Konsumenten gaben stark nach.
Besonders deutlich verschlechterte sich die Bewertung der Erwartungen. «Die Erwartung, dass die Arbeitslosigkeit steigt, ist in den letzten Monaten stark gestiegen», sagte Joanne Hsu, Leiterin der Umfrage. Die Konsumenten machten sich zunehmend Sorgen, dass sie selber von Arbeitslosigkeit betroffen sein könnten.
Inflationserwartungen erreichen Höchststand seit 1981
Die Stimmung ist den Angaben zufolge den vierten Monat in Folge gesunken. Seit Dezember 2024 sei die Stimmung nun um mehr als 30 Prozent gesunken. Was auf die wachsende Besorgnis über die Entwicklung des Handelskonflikts zurückzuführen sei.
Die Inflationserwartungen der Konsumenten für das laufende Jahr stiegen extrem deutlich. Hauptgrund ist laut Hsu die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Auf Sicht von einem Jahr kletterten sie von 5,0 Prozent im Vormonat auf 6,7 Prozent.
«Dies ist der höchste Wert seit 1981 und markiert den vierten Monat in Folge mit einem ungewöhnlich starken Anstieg von 0,5 Prozentpunkten oder mehr», heisst es. Die längerfristigen Inflationserwartungen legten von 4,1 Prozent im März auf 4,4 Prozent zu.
Daten vor Rücknahme einiger Zölle erhoben
Der Indikator der Universität Michigan misst das Kaufverhalten der US-Konsumenten. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter etwa 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen.
Die Daten wurden vom 25. März bis zum 8. April erhoben. Die teilweise Rücknahme von Zöllen durch Trump fand erst am 9. April statt. Und konnte daher von den Befragten nicht mehr berücksichtigt werden.