Nicaragua kommt nicht zur Ruhe

Trotz der vereinbarten Waffenruhe sind in der nicaraguanischen Hauptstadt Managua Studenten beschossen worden. Vier Personen sind verletzt.

In Nicaragua haben sich die Proteste nun auch gegen Daniel Ortega und seinen Regierungsstil gerichtet. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz vereinbarter Waffenruhe haben Fahrzeuge in Nicaragua auf Studenten geschossen.
  • Vier Personen wurden verletzt.
  • Bei Protesten gegen Staatschef Daniel Ortega waren bei Protesten 60 Menschen getötet worden.

Inmitten einer Waffenruhe in Nicaragua sind Samstagnacht vier Studenten durch Schüsse verletzt worden. Die jungen Leute hielten sich in einer Universität in der Hauptstadt Managua auf, als sie von Bewaffneten von Fahrzeugen aus beschossen wurden.

Dies sagte eine Sprecherin der Studenten am Samstag (Ortszeit). Bei Protesten gegen Staatschef Daniel Ortega waren in den vergangenen Wochen mehr als 60 Menschen getötet worden.

Waffenstillstand missachtet

Bei Protesten sind in den vergangenen Wochen über 60 Menschen getötet worden. - dpa

Die Regierung hatte mit der Opposition am Freitag eine Kampfpause vereinbart, die am Samstag begann und bis Sonntag dauern soll. Die Massenproteste hatten sich am 18. April an Plänen für Renteneinschnitte entzündet, die Ortega angesichts des Widerstands dagegen schon bald wieder zurückzog.

Der Unmut der Demonstranten richtet sich inzwischen aber auch generell gegen den autoritären Regierungsstil Ortegas und seiner Ehefrau, Vizepräsidentin Rosario Murillo. Der 72-jährige Politiker der Nationalen Sandinistischen Befreiungsfront (FSLN) und ehemalige Guerillakämpfer regiert Nicaragua seit elf Jahren.