Polizeichef von Minneapolis verspricht nach Floyds Tod Reformen
Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd in Minneapolis hat der Polizeichef der US-Stadt umfangreiche Reformen versprochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Polizeichef der US-Stadt Minneapolis hat umfangreiche Reformen versprochen.
- Er wolle sicherstellen, dass Polizisten bei Fehlverhalten leichter entlassen werden.
- Ausserdem wolle er neue Systeme einführen, um Fehlverhalten früher zu erkennen.
Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd in Minneapolis hat der Polizeichef der US-Stadt umfangreiche Reformen versprochen. In einem ersten Schritt wolle er sicherstellen, dass Polizisten bei Fehlverhalten leichter entlassen werden könnten. Er wolle ausserdem neue Systeme einführen, die dabei helfen sollten, frühe Warnzeichen von Fehlverhalten zu erkennen und dagegen vorzugehen.
Gegen den weissen Polizisten, der Floyd sein Knie fast neun Minuten lang in den Nacken drückte, waren US-Medienberichten zufolge 17 Beschwerden in seinen fast 20 Dienstjahren eingereicht worden.
«Es wird viele weitere Reformen geben», sagte Polizeichef Medaria Arradondo. «Es wird Zeit kosten, und es wird harte Arbeit werden.» Arradondo drückte den Angehörigen Floyds, der am Dienstag in Houston beigesetzt worden war, erneut sein Mitgefühl aus.
Zahlreiche seiner Mitarbeiter hätten ihm gegenüber zum Ausdruck gebracht, dass sie nicht so seien wie der angeklagte Polizist. Arradondo ist der erste schwarze Polizeichef von Minneapolis im Bundesstaat Minnesota.
Örtliche Polizei durch neue Sicherheitsorganisation ablösen
Am Sonntag hatte eine Mehrheit des Stadtrats dafür plädiert, die örtliche Polizei durch eine neue Organisation für öffentliche Sicherheit abzulösen. Einen genauen Plan für eine solche Organisationsform legten sie allerdings nicht vor. Der Bürgermeister der Stadt, Jacob Frey, hatte sich am Samstag gegen eine Abwicklung der örtlichen Polizei ausgesprochen.
Arradondo sagte, natürlich könnten gewählte Vertreter solche Diskussion führen. «Aber bis es einen robusten Plan gibt, der die Sicherheit der Einwohner garantiert, werde ich sie nicht im Stich lassen.»
Floyd war wegen des Verdachts, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben, festgenommen worden. Arradondo sagte, das hätte niemals zum Tod des 46-Jährigen führen dürfen. Seit Floyds Tod ist es in Minneapolis und im ganzen Land zu Massenprotesten gegen Polizeigewalt, Rassismus und Diskriminierung gekommen.