Schlechtes Umfeld als Teenie erhöht Risiko für Drogensucht

Eine Studie einer amerikanischen Universität legt nahe: Die Gene deiner Jugendfreunde können bis ins Erwachsenenalter einen schlechten Einfluss auf dich haben.

Der Freundeskreis in jungen Jahren kann das Risiko für eine Drogensucht erhöhen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Freundeskreis als Teenie kann das Risiko für Alkohol- oder Drogensucht erhöhen.
  • Dies ergab eine Studie der amerikanischen Rutgers-Universität.
  • Die schlechten Auswirkungen der Jugendfreunde können sich bis ins Erwachsenenalter zeigen.

«Sag mir, wer deine Freunde sind, und ich sage dir, wer du bist», lautet ein Sprichwort. Dass an dieser Phrase etwas dran ist, zeigt eine Studie der amerikanischen Rutgers-Universität.

Sie hat die genetischen Eigenschaften von Jugendlichen und deren Auswirkung auf ihre Freundinnen und Freunde untersucht, schreibt «SciTechDaily».

Die Ergebnisse zeigen: Der Freundeskreis als Teenie kann einen erheblichen Einfluss auf das Risiko einer Alkohol- oder Drogensucht und für psychische Krankheit haben. Dazu gehören Angststörungen und Depressionen.

Mehr als 1,5 Millionen Menschen verglichen

Die Studie hat Daten von mehr als 1,5 Millionen Personen, die zwischen 1980 und 1998 in Schweden geboren wurden, analysiert.

Dabei erstellten die Forschenden eine Karte nach Wohnort und Schule von Schwedinnen und Schweden während ihrer Teeniejahre. Die Daten wurden daraufhin mit ihren Krankheitsbildern verglichen.

Jessica E. Salvatore, Psychiatrie-Professorin und Co-Autorin der Studie, sagt: «Unsere Daten veranschaulichen die weitreichenden Auswirkungen sozialer Gene.»

Das Fazit von Salvatore ist klar: «Die genetische Veranlagung von Gleichaltrigen zu psychischen Störungen und Substanzmissbrauch ist mit dem individuellen Risiko verbunden, im jungen Erwachsenenalter dieselben Störungen zu entwickeln.»

Gerade im Alter zwischen 16 und 19 Jahren konnte der schlechte Einfluss der Jugendfreunde am stärksten festgestellt werden. Dieser kann bis ins Erwachsenenalter das Risiko für Sucht- und psychische Erkrankungen erhöhen.

Umfrage

Wie stehst du heute zu deinen Jugendfreunden?

Wir verstehen uns immer noch gut.
38%
Wir haben keinen Kontakt mehr, aber haben uns einfach auseinandergelebt.
47%
Ich frage mich, warum ich mich damals mit ihnen abgegeben habe.
15%

Die Professorin betont die Wichtigkeit dieser Erkenntnis auf den Umgang mit Drogen- und Alkoholsucht sowie psychischen Krankheiten: «Wenn wir darüber nachdenken wollen, wie wir diese sozial kostspieligen Störungen am besten angehen können, müssen wir mehr über netzwerkbasierte und soziale Interventionen nachdenken.» Es reiche nicht aus, nur über das individuelle Risiko nachzudenken.