Stormy Daniels Affäre: Niederlage für Donald Trump Anwalt Michael Cohen
Die beschlagnahmten Dokumente seines Anwalts Michael Cohen darf Donald Trump nicht einsehen. Diesen Entscheid fällt ein US-Gericht. Es gab bei der Verhandlung eine überraschende Enthüllung.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Antrag von Cohen, dass die beschlagnahmten Materialien vom Präsidenten eingesehen werden dürfen, wurde abgelehnt.
- Bei der Verhandlung von der Stormy-Daniels-Affäre gab es einiges an Spektakel.
Der von den US-Justizbehörden ins Visier genommene persönliche Anwalt Trumps hat eine Niederlage vor Gericht erlitten. Den Antrag des Juristen Michael Cohen wies eine Bundesrichterin in New York ab, die bei ihm beschlagnahmten Dokumente zu schützen. Dies ist auch für Trump ein Rückschlag. Denn möglicherweise enthalten die Dokumente brisante Informationen über sein Berufs- und Privatleben, schreibt «Spiegel Online».
Bei der Verhandlung erschien unter anderem die Pornodarstellerin Stormy Daniels, die vor Jahren eine kurze Affäre mit Trump gehabt haben soll und mit der Anwalt Cohen vor der Wahl eine Stillschweige-Vereinbarung unterzeichnet hatte. «Herr Cohen hat sich seit Jahren so aufgeführt, als stünde er über dem Gesetz», sagte die 39-Jährige vor dem Gerichtsgebäude.
Anwalt Michael Cohen
Beamte der Bundespolizei FBI hatten in der vergangenen Woche Cohens Büro, seine Wohnung und sein Hotelzimmer durchsucht und dabei tausende Dokumente, einen Tresor und zwei Handys beschlagnahmt. Die Razzia wurde von Trump als «Angriff auf unser Land» betitelt.
Der Anwalt arbeitet seit zwölf Jahren für Trump und gilt als enger Vertrauter. Die bei ihm beschlagnahmten Dokumente sollen sich auf eine Summe von 130'000 Dollar beziehen, die Cohen kurz vor der Wahl an Stormy Daniels gezahlt hatte. Im Gegenzug verpflichtete sie sich mit ihrem Sexabenteuer mit Trump nicht an die Öffentlichkeit zu gehen. Bei der Zahlung handelt es sich möglicherweise um eine illegale Wahlkampfspende.
Sachverständige sollen über Dokumente entscheiden
Der Antrag wurde von Bundesrichterin Kimba Woods abgelehnt. Donald Trump darf demnach die beschlagnahmten Materialien nicht durchsehen. Sie erlaubte vorerst nur Cohens Anwälten, die Dokumente durchzusehen.
Stormy wurde bedroht
Stromy Daniels und ihr Anwalt haben die Skizze eines Mannes veröffentlicht, der sie vor sieben Jahren bedroht haben soll. Sie versprachen eine Belohnung von 100'000 Dollar für seine Identifizierung.
Daniels hatte Ende März in einem TV-Interview berichtet, der Mann habe sie gewarnt, «Trump in Ruhe zu lassen». Dabei habe er ihre kleine Tochter angesehen und gesagt: «Es wäre schade, wenn ihrer Mama etwas zustossen würde.»
Durch eine überraschende Enthüllung wurde die Gerichtsanhörung zu einem denkwürdigen Ereignis: Cohens Anwalt gab unter dem Druck der Richterin preis, dass sein Mandat für Sean Hannity gearbeitet habe. Sean Hannity ist der Starmoderator des Trump-freundlichen Senders Fox News. Zwischen Hannity und Trump herrscht ein Vertrauensverhältnis. Der Moderator erklärte jedoch, dass er Cohen nie für irgendwelche Dienste bezahlt habe. Er habe lediglich manchmal seine Meinung zu Immobilienangelegenheiten eingeholt.