Trump fordert «realistische Version von Frieden» von Kiew
Laut einem Strategen fordert Trump eine realistische Vision von Frieden von Selenskyj. Die Rückeroberung der Krim sei nicht realistisch.
Das Wichtigste in Kürze
- Gemäss einem Strategen muss Kiew Trump eine realistische Vision von Frieden vorlegen.
- Selenskyj müsse bereit sein, Territorien abzugeben, die Krim sei weg.
- Andre Insider berichten, Trump wolle den Krieg entlang der Frontlinien einfrieren.
«Innert 24 Stunden» könne er den Ukraine-Krieg beenden, behauptete Donald Trump während des Wahlkampfes. Doch auch jetzt, da er Präsident ist, weiss noch niemand, wie genau er dies erreichen will. Britische Medien berichten über den möglichen Plan, und ein Trump-Wahlkampfstratege sagt, was der Präsident von Selenskyj fordert.
Bryan Lanza arbeitete für die Trump-Kampagnen 2020 und 2024. Gegenüber BBC erklärt er, die Priorität der USA seien «Frieden und das Töten zu stoppen». Donald Trump werde zur Wolodymyr Selenskyj gehen und fragen, was dessen «realistische Vision für Frieden» sei. «Es muss eine Vision für den Frieden sein und nicht eine für den Sieg.» Man müsse eine «ehrliche Konversation» haben.
Lanza warnt auch: Sollte Selenskyj sagen, es gebe nur Frieden, wenn alle Territorien zurückgegeben würden, gebe es schlechten Neuigkeiten: «Die Krim ist weg.» Falls der ukrainische Präsident die Halbinsel aber als Priorität sehe, dann sei die Ukraine «auf sich alleine gestellt». Denn deren Rückeroberung sei weder realistisch noch ein Ziel der USA, so Lanza.
Die Aussagen decken sich einigermassen mit Berichten von «Telegraph» und «DailyMail»: Die beiden britischen Zeitungen erklären unter Berufung auf Vertraute, wie Trump den Krieg beenden will. Das Kriegsende ist dabei aber nicht das Ziel, der neue US-Präsident plant, den Konflikt entlang der Frontlinien einzufrieren. Beiden Seiten würde verboten, weiterzukämpfen.
Europäische Soldaten sollen Pufferzone bewachen
Dafür soll Trump die Ukraine weiter mit US-Waffen versorgen. Und Russland erhält die Zusage, dass die Ukraine in den nächsten 20 Jahren nicht in die Nato aufgenommen wird. Zudem behält es die besetzen Gebiete und damit rund 18 Prozent des ukrainischen Territoriums.
Ausserdem soll zwischen den beiden Ländern eine Pufferzone entstehen. Dieses mehrere Kilometer breite und 1300 Kilometer lange Gebiet soll von europäischen Soldaten bewacht werden.
Vor allem bei der Ukraine ist es aber äussert fraglich, ob sie einem solchen Deal zustimmen würde: Wolodymyr Selenskyj hatte immer wieder erklärt, dass er nicht bereit sei, Territorium an Russland abzugeben.
Selenskyj hatte kurz nach dem Wahlsieg von Trump mit dem Republikaner und Elon Musk gesprochen. Der Ukraine bezeichnete es als gutes Gespräch. Quellen aus dem Präsidentenbüro sagen aber auch, dass nichts Substantielles besprochen worden sei.