Trump: «Nicht glücklich», wenn Chinesen Mehrheit an Tiktok behalten

Tiktok hat versucht, ihre Zukunft mit dem Oracle-Deal zu sichern. Doch US-Präsident Donald Trump hat weiter Zweifel – und die Zeit ist auf seiner Seite.

Trump setzt Tiktok massiv unter Druck. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Der chinesische Tiktok-Besitzer Bytedance will seine Mehrheitsbeteiligung behalten.
  • Mit dieser Lösung wäre Donald Trump «nicht glücklich».
  • Die Regierung dringt darauf, dass US-Investoren die Mehrheit bei Tiktok bekommen.

US-Präsident Donald Trump hat Aussichten für den Deal gedämpft, der die Video-App Tiktok in den USA retten soll.

Nach bisherigen Ankündigungen soll der amerikanische Software-Konzern Oracle dabei die Rolle eines «Technologie-Partners» übernehmen, während nach Medienberichten der chinesische Tiktok-Besitzer Bytedance die Mehrheitsbeteiligung behalten will.

Mit einer solchen Lösung wäre er «nicht glücklich», sagte Trump am Mittwoch. Er werde allerdings erst am Donnerstag über Einzelheiten des Plans informiert. Das «Wall Street Journal» berichtete danach, das Weisse Haus dringe darauf, dass amerikanische Investoren die Mehrheit bei Tiktok bekommen.

Trump: Tiktok ein «Sicherheitsrisiko»

Trump stellte Bytedance ursprünglich vor die Wahl, sich entweder von Tiktok zu trennen, oder ein Aus der App in den USA in Kauf zu nehmen. Trump bezeichnet Tiktok als Sicherheitsrisiko mit der Begründung, dass chinesische Behörden an Daten von Amerikanern kommen könnten. Tiktok und Bytedance bestreiten dies.

Das chinesische Unternehmen ByteDance ist Anbieterin von der Videoplattform Tiktok. - sda

Microsoft verhandelte wochenlang über einen Kauf des Tiktok-Geschäfts in den USA, Kanada, Neuseeland und Australien. Allerdings torpedierte die chinesische Regierung diese Lösung mit einer neuen Regel, wonach Software-Algorithmen wie die von Tiktok nur mit Genehmigung Pekings ins Ausland verkauft werden dürfen.

Daraufhin wurde der neue Plan mit der Beteiligung von Oracle ausgearbeitet. Nach Medienberichten solle Oracle die Speicherung der Daten von US-Nutzern übernehmen - und auch Zugang zum Software-Code von Tiktok bekommen.

So solle sichergestellt werden, dass die Plattform keine Hintertüren für chinesische Behörden enthalte. Zudem werde das globale Geschäft von Tiktok gemäss dem Plan in einer neuen Firma mit Sitz in den USA gebündelt, hiess es.

Mehr als 50 Prozent soll bei US-Investoren liegen

Unter anderem US-Finanzminister Steven Mnuchin wolle nun erreichen, dass deutlich mehr als 50 Prozent der Anteile an diesem Unternehmen bei amerikanischen Investoren liegen. Neben Oracle und Risikokapitalgebern solle auch der Supermarkt-Riese Walmart dabei sein, der schon bei Microsofts Deal mitmachen wollte.

US-Finanzminister Steve Mnuchin. - Keystone

Trump beklagte sich zugleich, dass er seine Idee aufgeben musste, dass der US-Staat eine Art Kommission vom Verkauf des Tiktok-Geschäfts bekommt, weil seine Regierung den Deal erst möglich gemacht habe.

«Es gibt keinen rechtlichen Weg dafür», sagte Trump. «Ich sagte, Moment, sie wollen der Regierung einen hohen Betrag zahlen – und wir dürfen das Geld nicht annehmen? Wie dumm können wir sein?»