Wieder heisst der Weltmeister der Formel 1 Hamilton

Schon wieder heisst der Weltmeister der Formel 1 Hamilton – und es ist kein Ende der Dominanz des Briten in Sicht. Nur noch ein Titel trennt in von Schumacher.

Lewis Hamilton ist einmal mehr ganz oben angekommen. Zum sechsten Mal ist der Brite Formel-1-Weltmeister. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch dieses Jahr heisst der Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton.
  • Ein Ende seiner Dominanz scheint nicht in Sicht.
  • Nächstes Jahr könnte er mit dem siebten Titel mit Michael Schumacher gleichziehen.

Vom Champagner durchnässt liess sich der neue Weltmeister der Formel 1 Hamilton vor der Mercedes-Garage feiern. Jubelnd streckte er sechs Finger für ebenso viele Formel-1-Titel in die Luft.

Die kurze Party nach dem WM-Coup genoss der britische Mercedes-Star in den USA ganz besonders. Er wollte in Austin aber noch nicht an die spätestens jetzt greifbare Bestmarke von Michael Schumacher denken. «Michael zu erreichen, war nie ein Ziel für mich. Ich hätte gedacht, dass es nicht möglich ist, überhaupt nur in die Nähe von Michael zu kommen», sagte Hamilton.

Champagner für den Weltmeister der Formel 1 Hamilton; er machte das halbe Dutzend an WM-Titeln voll - Keystone

Eine Weltmeisterschaft muss er noch gewinnen, um mit Ikone Schumacher gleichzuziehen. Kaum jemand zweifelt daran, dass dem 34-Jährigen das schon 2020 gelingen kann. Die Regularien der Formel 1 verändern sich kaum. Die Silberpfeile dürften sich nach der Dominanz der letzten Jahre nicht plötzlich von der Konkurrenz überrumpeln lassen.

Siebter Titel als Krönung seines Meisterwerks?

Auch Teamchef Toto Wolff sieht keinen Grund, «warum er keinen siebten Titel holen sollte». Dafür will ihm der Rennstall den richtigen Wagen bauen und eigene Fehler weiter minimieren.

Holte mit Mercedes den Konstrukteurstitel: Toto Wolff. Foto: Sebastian Gollnow/dpa - dpa-infocom GmbH

«So nah, aber doch so weit weg» sei die siebte WM-Krone, sagte Hamilton am Sonntag nach Platz zwei in Texas. Unmissverständlich klar machte er, dass das Ende noch lange nicht in Sicht ist.

Fast poetisch sagte der 83-malige Grand-Prix-Sieger: «Ich arbeite an einem Meisterwerk. Ich habe es noch nicht beendet und es dauert seine Zeit.» Er habe «jetzt gerade die besten Werkzeuge dazu».

Deswegen will er auch nach seinem Vertragsende nach der nächsten Saison weitermachen. Er will in der neuen Formel-1-Ära mit komplett überholten Regeln «ein Pionier» sein.

Lob auch von der Konkurrenz

«Jetzt ist der Zeitpunkt, so viele gute Sachen zu schreiben, wie ihr könnt. Wenn jemand sechsmal den Titel gewinnt, dann verdient er das», sagte der erneut geschlagene Ferrari-Star Sebastian Vettel: «Ich freue mich sehr für ihn, aber nicht für uns, weil wir so weit hinterher waren.»

Sebastian Vettel mit den kleinen Mercedes-Fans. - Instagram / F1

Der Heppenheimer Vettel schied in Austin schon in der achten Runde wegen eines Aufhängungsschadens aus. Er fiel in der WM-Wertung auf Rang fünf zurück. Auch im fünften Jahr war er mit der Scuderia völlig chancenlos gegen Hamilton und Texas-Sieger Valtteri Bottas im zweiten Silberpfeil.

Ferrari verschlief die erste Hälfte der Saison komplett. Die Scuderia war erst da, als Mercedes sich schon einen gehörigen Vorsprung erarbeitet hatte. Nächstes Jahr soll sich das ändern. Aber es scheint schwer vorstellbar, dass die fehleranfälligen Italiener dauerhaft gegen das perfekt funktionierende System Mercedes bestehen können.

Mercedes zum sechsten Mal Konstrukteur-Weltmeister

Zum sechsten Mal nacheinander gewann das Werksteam die WM bei den Fahrern und Konstrukteuren. Hamilton holte insgesamt 101 Podestplätze und allein 2019 zehn Siege. Zwei Möglichkeiten in Brasilien und Abu Dhabi gibt es noch. «Ich will so weitermachen», sagte Hamilton.

Diese Einstellung unterscheide ihn von vielen anderen, sagte Wolff: «Talent trifft bei ihm den Willen, sich selbst ständig zu verbessern. Diese Kombination lässt ihn aus seiner Generation herausstechen.»