Alexej Nawalny soll im Gefängnis vergiftet worden sein

Anna Baumert
Anna Baumert

Russland,

Im Februar starb Alexej Nawalny im Straflager. Nun gibt es Hinweise darauf, dass er vergiftet wurde.

nawalny
Alexej Nawalny im Februar 2021 in Moskau. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut der offiziellen russischen Darstellung starb Alexej Nawalny eines natürlichen Todes.
  • Sein Team sieht Putin jedoch für den Tod des Kremlkritikers verantwortlich.
  • Nun weisen Dokumente darauf hin, dass Nawalny im Straflager vergiftet wurde.

Kremlkritiker Alexej Nawalny starb im Februar dieses Jahres in einem russischen Straflager. Für sein Team war schnell klar, dass Wladimir Putin dahinter steckt.

Die russische Regierung erklärte jedoch, Nawalny sei eines natürlichen Todes gestorben. Dokumente, die dem Portal «The Insider» vorliegen, deuten nun aber auf etwas anderes hin: Aus der Verfügung, die die Einleitung eines Strafverfahrens ablehnte, wurden offenbar nachträglich mehrere Symptome, an denen Nawalny litt, entfernt.

Nawalny
Alexej Nawalny verstarb am 16. Februar. Zuvor hatten die USA an seiner Freilassung gearbeitet. - keystone

Es gibt nämlich zwei Versionen dieses Dokuments: In der einen steht, Nawalny habe erbrechen müssen, unter Krämpfen gelitten und sei bewusstlos geworden. Auch starke Schmerzen in der Magengegend werden erwähnt. In einer späteren Version sucht man jedoch vergeblich nach der Auflistung dieser Symptome, die nicht in die offizielle Geschichte vom Tod des Kremlkritikers passen.

Symptome «kaum anders» erklärbar

Die in der ersten Version aufgeführten Symptome weisen nämlich auf eine Vergiftung hin. Alexander Polupan behandelte Nawalny im Jahr 2020, nachdem er Opfer eines Nowitschok-Giftanschlags wurde.

Gegenüber dem «Insider» sagt der Arzt nun: «Die offizielle Todesursache – Herzrhythmusstörungen – würde in keiner Weise die Symptome erklären, die wir in den Dokumenten sehen: starke Schmerzen im Bauch, Erbrechen und Krämpfe. Diese Symptome können kaum anders als durch eine Vergiftung erklärt werden.»

Hast du die Berichterstattung um Alexej Nawalny verfolgt?

Das Portal bezieht sich ausserdem auf ein weiteres Dokument, das eine Liste von «beschlagnahmten Gegenständen» enthält. Darunter seien «Proben von Erbrochenem» gewesen, die begutachtet werden sollten. Darüber ist offiziell jedoch nichts bekannt.

Vor seinem Tod arbeiteten die USA an einem grossangelegten Gefangenenaustausch mit Russland, der auch Nawalny betroffen hätte.

Kommentare

User #1200 (nicht angemeldet)

Tröpfli würden auch bei Natanjahu und Selenzky wirken ! Ah Sorry, Selenzky verabschiedet sich bald !

User #4817 (nicht angemeldet)

Es gäbe Dokumente …… ! Das sagt schon alles.

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