Atomabkommen: IAEA Chef Yukiya Amano bescheinigt dem Iran Vertragstreue
Yukiya Amano, Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), hat auf den Austritt der USA aus dem Atomdeal reagiert. Er sagte, dass sich der Iran an alle Vereinbarungen des Atomabkommens halte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Regierung hat angekündigt, aus dem Atomabkommen mit dem Iran auszusteigen.
- Trotzdem attestiert der IAEA-Chef, Yukiya Amano, dem Iran Vertragstreue.
- Der Iran sei Gegenstand des «stärksten Systems nuklearer Überwachung».
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Yukiya Amano, hat das Atomabkommen mit dem Iran nach dem Rückzug der US-Regierung verteidigt. Der Iran sei durch das Abkommen Gegenstand des «stärksten Systems nuklearer Überwachung», teilte Amano am Mittwoch in einer knappen schriftlichen Stellungnahme mit. Die Kontrollen der UN-Behörde seien ein signifikanter Gewinn. Zum aktuellen Zeitpunkt könne die IAEA bestätigen, dass sich der Iran an alle Vereinbarungen des Atomabkommens halte.
Das Atomprogramm des Irans wird von der IAEA extrem genau überwacht. Die Experten der UN-Behörde mit Sitz in Wien – es sind schätzungsweise ein Dutzend vor Ort – kommen laut IAEA jedes Jahr auf insgesamt etwa 3000 Einsatztage. Es wurden inzwischen Hunderte Umweltproben genommen und auf Atommaterial etwa 2000 fälschungssichere Siegel angebracht. Bislang konnten die Experten nach eigenen Angaben jeden Ort mit nur kurzer Vorlaufzeit inspizieren, den sie aufsuchen wollten.
Die IAEA geht davon aus, dass Teheran bis 2003 an einem geheimen Forschungsprogramm zur Entwicklung eigener Atomwaffen gearbeitet hatte. Bis 2009 habe es Computersimulationen im Zusammenhang mit Nuklearsprengköpfen gegeben. Seither gebe es aber keine Anzeichen mehr für entsprechende Aktivitäten. Diese Einschätzung war eine der Grundlagen für das Inkrafttreten des Atomdeals im Januar 2016.