Tattoo

Autorin bezeichnet neue Ministerin wegen Maori-Tattoo als «hässlich»

Chiara Schlenz
Chiara Schlenz

Neuseeland,

Nanaia Mahuta ist Maori und trägt traditionelle Tattoos - und sie ist die neue Aussenministerin Neuseelands. Das passt einer neuseeländischen Autorin gar nicht.

Jacinda Ardern
Jacinda Ardern und ihre neue Aussenministerin Nanaia Mahuta - POOL

Das Wichtigste in Kürze

  • Neuseeland hat eine weibliche und indigene Aussenministerin gewählt.
  • Die Autorin Olivia Pierson sieht dies aufgrund ihrer Gesichtstattoos als problematisch an.
  • Nach einem gehässigen Tweet werden ihre Bücher auf einer Website nicht mehr verkauft.

Neuseeland hat zum ersten Mal eine weibliche Aussenministerin gewählt. Doch damit nicht genug. Nanaia Mahuta (50) ist auch die erste indigene Aussenministerin des Landes. Ein grosser Schritt für das Land, für viele aber ein Kritikpunkt.

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Hier sehen Sie den Maori-Gruss. Nanaia Mahuta ist in Neuseeland Ministerin für die Maori zusammen mit Premierminister Scott Morrison. - Keystone

So auch für die weisse Autorin Olivia Pierson. Sie echauffierte sich kürzlich auf Twitter über die traditionellen Gesichtstattoos der Maori, welche auch das Kinn der neuen Aussenministerin schmücken.

Autorin bezeichnet Tattoos als «unprofessionell»

«Echt jetzt? Das ist das Gesicht der neuen Aussenministerin?», nervt sich Pierson. Denn für sie ist klar: Wer ein solch wichtiges Amt innehat, sollte keine Tattoos tragen. Und schon gar nicht im Gesicht. Dies sei «hässlich und unprofessionell».

Olivia Pierson
Die weisse Autorin aus Neuseeland nervt sich über die Gesichtstattoos der neuen neuseeländischen Aussenministerin. - Screenshot Twitter / @PiersonOlivia

Weiter kritisiert die Autorin auch die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern. Die Politikerin habe der sogenannten «Woke»-Kultur nachgegeben und würde sich somit lächerlich machen.

Mahuta hat sich bisher nicht zu den abfälligen Kommentaren geäussert.

Buch von Pierson wird nicht mehr verkauft

Nachdem der Onlinehändler «Mighty Ape» Wind von der Sache bekam, wurde das Buch von Pierson direkt aus dem Sortiment genommen. Nach eigenen Angaben des Händlers geschah dies nach negativen Reaktionen auf den Tweet der Autorin.

Olivia Pierson
Die Bücher der Autorin wurden bei «Mighty Ape» aus dem Sortiment genommen. - Screenshot mightyape.co.nz

Auch die Reaktionen der Twitter-Gemeinde sind gross. Es scheint, als hätte sich die Autorin mit ihren Reaktionen weit ins Abseits geschossen. Einsehen möchte sie ihren Fehler jedoch nicht.

«Ich habe Gewalt- und sogar Morddrohungen bekommen», erklärt Pierson gegenüber der «DailyMail». Und dies alles nur, weil sie ihre «Meinung zu Gesichtstattoos» geäussert hatte.

Und über den Rauswurf bei «Mighty Ape» meint sie trocken: «Ich habe bisher gar nicht gewusst, dass die meine Bücher verkaufen.»

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