Biden lehnt Israels Vergeltungsschlag gegen iranische Atomanlagen ab
US-Präsident Joe Biden stellt sich gegen einen potenziellen Vergeltungsschlag Israels auf iranische Atomanlagen nach dem jüngsten Raketenangriff auf Israel.
Die aktuellen Beziehungen zwischen Israel und dem Iran sind seit dem kürzlichen Raketenangriff des Iran auf hoher Alarmstufe. So laut dem Bericht des «ORF».
Inmitten dieser unsicheren Lage hat Joe Biden verlauten lassen, dass er einen Vergeltungsschlag Israels auf iranische Atomanlagen nicht unterstützen würde.
180 Raketen im Iran abgefeuert
Nach dem iranischen Raketenangriff am Dienstag, der zweite dieser Art seit April, hat Israel eine «erhebliche Vergeltungsmassnahme» in Aussicht gestellt. Dies berichtet die US-Nachrichtenplattform «Axios» unter Berufung auf israelische Regierungsbeamte.
Eine Zahl von rund 180 Raketen wurde vom Iran abgefeuert. Doch Israel bekräftigte, dass eine «grosse Anzahl» von ihnen abgefangen wurden und keine Infrastruktur beschädigt wurde.
Globaler Fokus auf den Konflikt
Die jüngste Eskalation in Nahost hat die Aufmerksamkeit der globalen Gemeinschaft auf sich gezogen. Die G-7-Nationen haben sich unter der Leitung Italiens zu einem Krisengespräch getroffen.
In ihrer anschliessenden Erklärung bekräftigten die G-7-Mitgliedstaaten Israels Recht auf Antwort, betonen jedoch, dass diese «verhältnismässig» sein sollte. Trotz der aktuellen Spannungen besteht unter den G-7-Nationen die optimistische Ansicht, dass eine diplomatische Lösung immer noch möglich ist.
Guteress wird von Biden unterstützt
Neben diesen Bemühungen der globalen Gemeinschaft hat UNO-Generalsekretär Antonio Guterres den iranischen Raketenangriff verurteilt. Zudem hat er dazu aufgerufen, diesem «Kreislauf der Eskalation» ein Ende zu setzen.
Die EU unterstützt Guterres zudem in seinen Bemühungen um Frieden im Nahen Osten.
Wie der Iran darauf reagiert hat
Die iranische Regierung unternahm währenddessen Schritte, um ihre eigene Position zu behaupten. Nach den Raketenangriffen auf Israel hat der iranische Präsident Massoud Peseschkian Israel vor Vergeltungsmassnahmen gewarnt.
Der Iran hat auch deutliche Warnungen in Richtung der USA ausgesprochen. Der iranische Aussenminister Abbas Araktschi hat die US-Streitkräfte so etwa angewiesen, in diesen Konflikt nicht einzugreifen.
Andernfalls müsse eine harte Antwort aus dem Iran erwartet werden. Der Dialog bezüglich dieses Konflikts wird daher über die Schweizer Botschaft in Teheran geführt.
Denn seit dem islamischen Aufschwung im Iran 1979 hat keinerlei direkte diplomatische Beziehungen zwischen Washington und Teheran mehr bestanden.
Die Rolle der USA
Die USA haben sich trotz der Kritik aus dem Iran dazu verpflichtet, ihre militärische Unterstützung für Israel aufrechtzuerhalten. So halfen sie beispielsweise bei der Abwehr des Raketenangriffs am Dienstag.
US-Aussenstaatssekretär Kurt Campbell betonte, dass jede potenzielle Reaktion auf den iranischen Angriff mit Israel abgestimmt wird.
Dennoch ist die Aussicht auf eine friedliche Resolution des Konflikts weiterhin von grosser Bedeutung für das internationale Umfeld.
Nach dem Angriff forderte der israelische Ex-Premier Naftali Bennett die Zerstörung iranischer Atomanlagen. Im Gegensatz dazu verfolgt die US-Regierung einen eher gemässigten Ansatz.
Iranischer Botschafter wird zum Protestieren aufgefordert
Sie betont, dass die Entscheidungen gemeinsam mit den Israelis getroffen werden. Inmitten dieser schwierigen Lage wurde der iranische Aussenminister Abbas Araktschi zudem von mehreren europäischen Amtskollegen kontaktiert.
Der iranische Botschafter wurde auch von Österreichs Aussenminister herzitiert, um gegen die Raketenangriffe zu protestieren. Eine eindeutige Lösung für diese Krise ist bislang noch nicht in Sicht.
Doch die Bemühungen verschiedener Länder und internationaler Organisationen zeigen, dass der Konflikt im Mittelpunkt der globalen Prioritäten steht.