EU hisst Regenbogenfahne im Irak – Regierung empört
Die EU-Vertretung in Bagdad hisste am Sonntag eine Regenbogenfahne. Die irakische Regierung kritisiert die Verletzung der religiösen Gefühle vieler Bürger.
Das Wichtigste in Kürze
- Die EU-Vertretung im Irak hatte am Sonntag eine Regenbogenfahne gehisst.
- Die Botschaften Kanadas und Grossbritanniens schlossen sich an.
- Die irakische Regierung zeigte sich empört darüber, dass die Länder «Flagge» zeigten.
Die irakische Regierung empört sich darüber, dass die EU-Vertretung in Bagdad am Sonntag demonstrativ eine Regenbogenfahne gehisst hat.
Die Hissung der Flagge verletze die religiösen Gefühle vieler Bürger. Sie widerspreche zudem den Werten und sozialen Normen des überwiegend von Muslimen bewohnten Landes. Dies erklärte das Aussenministerium am Sonntag nach einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur INA.
Die Fahne ist ein schwul-lesbisches Symbol. Die EU-Vertretung hatte sie nach Medienberichten anlässlich des internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit an diesem Sonntag gehisst. Die Botschaften Kanadas und Grossbritanniens schlossen sich dem Vorgehen an.
«Aggression gegen das Recht und die Religion des Irak»
Auch der einflussreiche schiitische Geistliche Muktada al-Sadr empörte sich über die Aktion. Er sprach von einer «Aggression gegen das Recht und die Religion des Irak».
Erst vor wenigen Wochen hatte er gleichgeschlechtliche Ehen als einen der Gründe für die Ausbreitung des Coronavirus bezeichnet. Homosexualität ist nach islamischem Glauben streng verboten.