Feuer im Pantanal erreichen Rekordwert
Im September sind die Waldbrände im Amazonas und dem südamerikanischen Pantanal im Vergleich zum Vorjahresmonat erneut drastisch gestiegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der Brände im Amazonas-Regenwald hat stark zugenommen.
- Die Feuer im Sumpfgebiet Pantanal erreichen Rekordwert.
- Umweltschützer haben ein schlimmes Jahr 2020 prophezeit.
Im Pantanal, welches eines der grössten Binnenland-Feuchtgebiete der Erde ist, wurden im September 32'017 Feuer erfasst. Dies teilte das brasilianische Institut für Weltraumforschung (Inpe) am Donnerstag unter Berufung auf Satellitenbilder mit. Im Vorjahresmonat waren es 19'925 Feuer. Dies entspricht einem Anstieg um 61 Prozent.
In den ersten neun Monate dieses Jahres ist die Gesamtzahl der Feuer um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Auslöser der Waldbrände sind häufig illegale Rodungen.
Umweltschützer warnen schon länger, dass 2020 das zerstörerischste Jahr für den grössten Regenwald der Erde werden könnte. Sie machen dafür direkt die Politik des rechtsextremen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro verantwortlich. Die Vernichtung des Amazonas-Walds durch Feuer hat seit Beginn seiner Amtszeit im Januar 2019 dramatisch zugenommen.
Sumpfgebiet Pantanal stark von Waldbränden betroffen
Auslöser der Waldbrände sind häufig illegale Rodungen. Die von den Bränden zerstörten Gebiete werden anschliessend oft für die Viehwirtschaft und den Ackerbau genutzt. In diesem Jahr wüten auch gigantische Brände im brasilianischen Sumpfgebiet Pantanal mit seiner reichen Tier- und Pflanzenwelt.
Nach Inpe-Angaben wurden im Pantanal im September 8106 Feuer gezählt. Das war der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1998.
Bolsonaro zweifelt die Verantwortung des Menschen für den Klimawandel an. Die finanziellen und personellen Ressourcen für den Umweltschutz hat er drastisch gekürzt. Erst am Montag hatte seine Regierung Umweltschutzauflagen für die brasilianische Atlantikküste gekippt. Umweltschützer befürchten, dass bislang geschützte Mangrovenwälder und Dünenlandschaften nun bebaut werden könnten.