Gedenken an Studenten Massaker in Mexiko
50 Jahre nach der Niederschlagung eines Studentenaufstands in Mexiko gedenkt das Land den Opfern. Ein neues Online-Archiv soll bei der Aufarbeitung helfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 2. Oktober 1968 wurde in Tlatelolco in Mexiko ein Studentenaufstand mit Gewalt beendet.
- Bei dem Massaker kamen rund 300 Menschen ums Leben – offiziell dokumentiert sind 37 Tote.
- 50 Jahre später sollen die Vorgänge mit einer digitalen Plattform aufgearbeitet werden.
Der 2. Oktober 1968 hat sich in das mexikanische Gedächtnis eingebrannt. Die Regierung liess an diesem Tag einen Studentenaufstand auf dem Plaza de las Tres Culturas in Tlatelolco in Mexiko-Stadt mit Gewalt beenden. 50 Jahre später sollen die Vorgänge nun unter anderem mit einer digitalen Plattform und Gedenkveranstaltungen aufgearbeitet werden. In dem Archiv MIDAS finden sich rund 6000 Papiere der mexikanischen Geheimdienste aus den Jahren 1940 bis 1985, die die autoritäre Unterdrückung in dem lateinamerikanischen Land zeigen sollen.
Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen kamen beim Massaker von Tlatelolco bis zu 300 Menschen ums Leben, offiziell dokumentiert sind jedoch nur 37 Tote. Ein in MIDAS erschienene Mitteilung der Regierung berichtet sogar nur von 25 Toten. In der digitalen Plattform finden sich zudem Pressemitteilungen und Spionage-Papiere über die Studentenbewegung.
Zusammenarbeit von Akademikern
In einer internen Notiz des mexikanischen Olympischen Komitees wird die möglichen Auswirkung des Vorfalls auf die Sommerspiele 1968 in Mexiko analysiert. Die Plattform ist eine Zusammenarbeit von Akademikern aus Mexiko, den USA und Europa. Sie wird unter anderem mit der Freien Universität Berlin geteilt.
Die staatliche Kommission der Aufmerksamkeit für Opfer (CEAV) hatte in der vergangenen Woche in einer Resolution das Massaker als Verbrechen des Staats anerkannt. Der Jahrestag selbst wird in Mexiko mit mehreren Gedenkveranstaltungen begangen. Am Montag sollte im Kulturzentrum von Tlatelolco ein Denkmal für die getöteten Studenten errichtet werden. Am Dienstag findet dann ein Gedenkmarsch vom dem Stadtteil bis zum zentrale Platz Zócalo statt.