Mehrere Ausländer unter den Opfern der Explosion in Beirut
Mindestens 100 Menschen starben bei einer Explosion in Libanons Hauptstadt Beirut. Unter den Opfern sind auch Ausländer: Australier, Ägypter oder Marokkaner.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Dienstag ereignete sich in Beirut (LBN) eine heftige Explosion.
- Gemäss libanesischem Roten Kreuz starben dabei mindestens 100 Menschen.
- Unter den Todesopfern ist auch ein Australier.
Grosse Tragödie in Beirut: Am Dienstag ereignete sich in der libanesischen Hauptstadt eine heftige Explosion. Das libanesische Rote Kreuz bezifferte die Todeszahl heute Mittwoch auf mindestens 100, verletzt seien mindestens 4000.
Mittlerweile haben mehrere Staaten und internationale Organisationen Verletzte oder Tote vermeldet. Gemäss australischem Premier Scott Morrison sei ein australischer Bürger bei der Explosion ums Leben gekommen. Das Botschaftsgebäude habe massive Schäden erlitten. Doch die Mitarbeiter hätten fliehen können, ohne grössere Verletzungen zu erleiden.
48-UN-Mitarbeiter unter den Verletzten
Auch die ägyptische Botschaft hat auf Facebook vermeldet, dass ein Bürger bei der Explosion gestorben sei. Unter den Verletzten befinde sich ebenfalls eine Person aus Ägypten. Ebenso ein marokkanischer Bürger, wie Marokkos Botschaft vor Ort meldet.
Laut Farhan Haq, Sprecher von UN-Generalsekretär Antonio Guterres, haben sich 48 UN-Mitarbeiter und 27 ihrer Familienmitglieder verletzt. Details über die Nationalitäten gab Haq allerdings nicht bekannt.
Auch die Interimstruppe der Vereinten Nationen im Libanon (UNIFIL) bekundet mehrere Verletzte, ohne jedoch die genaue Anzahl anzugeben. Ein UNIFIL-Schiff sei beschädigt worden, mehrere Mitglieder der Besatzung würden sich in kritischem Zustand befinden.
Verletzte Botschafter
Die niederländische und die russische Botschaft berichten ebenfalls von Verletzten: Fünf niederländische Bürger und eine Russin hätten sich Verletzungen zugezogen. Wie die kasachische Botschaft mitteilt, hat sich ihr Botschafter ebenfalls verletzt. Details zu seinen Verletzungen wurden nicht bekannt gegeben.
Zu den unzähligen Verletzten gehört auch die Schweizer Botschafterin in Beirut, Monika Schmutz, wie das EDA auf seiner Webseite schreibt. Sie wurde durch die Druckwelle leicht verletzt und musste ins Spital zur Abklärung. Am Mittwoch konnte sie die Arbeit wieder aufnehmen. Sie sei «bei guter Gesundheit».
Von weiteren verletzten Schweizern ist bisher nichts bekannt.
Die Explosion ereignete sich in Hafennähe in einer Lagerhalle. Am späten Dienstagabend sagte der Chef für innere Sicherheit, Abbas Ibrahim: «Wir können keinen Ermittlungen zuvorkommen. Am Ort der Explosion war aber hochexplosives Material gelagert gewesen.»
Gemäss Berichten geht es um eine grosse Menge Ammoniumnitrat, die im Hafen explodiert sei. Die Zersetzung des Stoffs, der auch zur Herstellung von Sprengsätzen dienen kann, führt bei höheren Temperaturen zu Detonationen.