Mindestens drei Tote bei Zusammenstössen mit Islamisten in Pakistan
In Pakistan hat es bei neuen Zusammenstössen einer islamistischen Partei mit Sicherheitskräften wieder Tote und Verletzte gegeben. Nach Angaben der Partei Tehreek-e-Labbaik Pakistan (TLP) vom Sonntag kamen in der Millionenstadt Lahore im Osten des Landes drei Demonstranten ums Leben. Dutzende seien verletzt worden. Die Polizei berichtete von mindestens elf Verwundeten in ihren Reihen. Sechs Polizisten seien als Geiseln genommen worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Die neuen Zusammenstösse brachen aus, als die Polizei damit begann, das Hauptquartier der TLP in Lahore zu räumen.
Die Partei war verboten worden, nachdem sich TLP-Anhänger seit Tagen in mehreren Städten gewaltsame Zusammenstösse mit der Polizei geliefert hatten. Dabei kamen nach Angaben von Premierminister Imran Khan mindestens vier Polizisten ums Leben. Mindestens 600 wurden verletzt. Auch drei Demonstranten starben.
Die Polizei musste sich am Sonntag in Lahore heftigem Widerstand von Hunderten von TLP-Anhängern stellen, die Steine warfen und Polizisten verprügelten. Mit mehr als zehn Millionen Einwohnern ist Lahore die zweitgrösste Stadt des südasiatischen Landes. Die ersten Proteste hatten am vergangenen Montag begonnen, nachdem der bekannte Islamist und TLP-Vorsitzende Saad Rizvi verhaftet worden war. Er hatte die Ausweisung des französischen Botschafters wegen Mohammed-Karikaturen gefordert, die vergangenes Jahr in Frankreich gezeigt wurden.