Mindestens drei Tote im Westjordanland
In der Stadt Dschenin sind im Westjordanland mindestens drei Menschen getötet worden und Dutzende wurden verletzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Es gab drei Tote und Dutzende Verletzte bei Auseinandersetzungen im Westjordanland.
- Unklar ist, ob es sich um bewaffnete Kämpfer handelte.
- Das Militär macht vermehrt Razzien nach Anschlägen auf Israelis.
Bei Auseinandersetzungen mit der israelischen Armee sind in der Stadt Dschenin im besetzten Westjordanland mindestens drei Palästinenser getötet worden. Mehr als zwei Dutzend Menschen seien durch Schüsse verletzt worden.
Das teilte das palästinensische Gesundheitsministerium am Montag mit. Mehrere seien in kritischem Zustand. Unklar war zunächst, ob es sich um bewaffnete Kämpfer handelte.
Dem israelischen Militär zufolge kam es bei der Festnahme zweier Verdächtiger zu einem längeren Schusswechsel. Dabei seien auch Sprengsätze auf die Soldaten geworfen worden. Diese hätten mit Schüssen geantwortet. Zudem habe ein Armeehubschrauber das Feuer auf mehrere bewaffnete Palästinenser eröffnet, «um den Rückzug der Truppen zu unterstützen». Ein Militärfahrzeug sei durch einen Sprengsatz beschädigt worden.
Dschenin gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Immer wieder kommt es in der Stadt zu gewaltsamen Konfrontationen mit dem israelischen Militär. Die Armee macht im Westjordanland seit einer Reihe von Anschlägen auf Israelis vermehrt Razzien.
Seit Beginn des Jahres wurden 125 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 18 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen ums Leben. Israel eroberte das Westjordanland und Ost-Jerusalem während des Sechstagekrieges 1967. Die Palästinenser fordern die Gebiete für einen eigenen Staat.