Nordkorea empört über «beleidigende» Flugblätter gegen Kims Frau

In den vergangenen Wochen steigerten sich die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea immens. Nun verrät ein russischer Botschafter auch, weshalb.

Ri Sol Ju an der Seite ihres Mannes Kim Jong Un. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea spitzten sich drastisch zu.
  • Grund waren «beleidigende» Flugblätter über die Frau von Kim Jong Un.
  • Dies verrät der russiche Botschafter Alexander Matsegora.

Schon seit einigen Wochen verschärfen sich die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea dramatisch. Der russische Botschafter in Nordkorea, Alexander Matsegora, verrät nun weshalb.

A photo released by the official North Korean Central News Agency (KCNA) shows North Korean Supreme Leader Kim Jong-Un (L) together with his wife Ri Sol-Ju (R) sees off President Xi Jinping and his wife Peng Liyuan at Pyongyang International Airport, in Pyongyang, North Korea, 21 June 2019 (issued 22 June 2019). President Xi finished a state visit to North Korea. EPA/KCNA EDITORIAL USE ONLY - keystone

Ende Mai wurden mittels riesiger Luftballons Flugblätter nach Nordkorea geschickt. Diese sollen, so Matsegora, «schmutzige und beleidigende» Darstellungen von Kim Jong Uns Frau Ri Sol Ju enthalten haben.

Diese Aktion war dem Botschafter zufolge also der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. So zitiert ihn die österreichische «Kronen Zeitung».

«Besonders ekelhafte Form der Propaganda»

Die Aktion mit den Flugblättern ging von südkoreanischen Aktivisten aus und hatte auch die Sprengung eines gemeinsamen Verbindungsbüros zur Folge. Matsegora bezeichnet die Flugblatt-Aktion als «besonders ekelhafte Form der Propaganda» gegen Ri Sol Ju. Ausserdem hätten die Flugblätter «ernshafte Empörung» ausgelöst.

Blick aus der südkoreanischen Stadt Paju auf die nordkoreanischen Grenzstadt Kaesong aus der Rauch aufsteigt. Foto: Uncredited/Yonhap/AP/dpa - sda - Keystone/Yonhap/AP/Uncredited

Mitte Juni verschärfte Nordkorea seine verbalen Angriffe gegen Südkorea weiter. Erst vergangene Woche sendete Kim Jong Un aber wieder Signale der Deeskalation nach Seoul. Er kündigte an, seine «Pläne zur militärischen Aktion» fürs Erste auszusetzen.

Dies steht im starken Kontrast zum eigentlichen Plan des Landes. Denn als «Rache-Aktion» wollte Nordkorea selbst Flugblätter in den südlichen Nachbarstaaten senden. Ganze zwölf Millionen Exemplare wurden gedruckt.