Olympiakos Piräus: Iraner und Israeli spielen zusammen
Es ist ein Novum für den Fussball: Erstmals spielen ein iranischer und ein israelischer Natispieler in einem Klub. Die Regierung aus Teheran schlägt Alarm.
Das Wichtigste in Kürze
- Erstmals spielen ein Nationalspieler aus dem Iran und aus Israel gemeinsam in einem Klub.
- Experten befürchten, dass Irans Regierung wegen politischen Spannungen reagieren könnte.
Erstmals werden ein iranischer und ein israelischer Nationalspieler gemeinsam in einer Vereinsmannschaft spielen. Der Vizekapitän des iranischen Nationalteams, Ehsan Haj Safi, und Israels Kapitän Bibras Natcho werden für den griechischen Erstligisten Olympiakos Piräus auflaufen, wie das Nachrichtenportal Khabar-Fouri in der Nacht zum Freitag auf seiner Instagram-Seite schrieb. Der 30 Jahre alte Natcho kam ablösefrei von ZSKA Moskau, der 28 Jahre alte Haj Safi von Panionios Athen.
Im Iran wird dieser Transfer nach Einschätzung von Beobachtern hohe Wellen schlagen. Der Iran und Israel sind seit fast vier Jahrzehnten politische Erzfeinde. Sie standen schon mehrmals am Rande eines militärischen Konflikts. Ausserdem dürfen wegen dieser politischen Feindschaft seit der islamischen Revolution von 1979 iranische Sportler nicht gegen israelische Sportler oder Mannschaften antreten. Das Verbot gilt in der Sportpolitik des Landes als rote Linie und ein Verstoss dagegen als Tabubruch.
Wenn nun zwei Spieler der verfeindeten Staaten für einen Club spielen, ist das ein Novum für den iranischen Fussballverband sowie das Sportministerium. Bei einem Tor wäre ein gemeinsamer Jubel der beiden Spieler für die Führung in Teheran ein Horrorszenario. Kommentatoren halten es für nicht ausgeschlossen, dass Haj Safis auf Anordnung aus Teheran seinen Vertrag in Piräus noch kündigt.