Regierungsgegner in Venezuela demonstrieren gegen Maduro

Nach der vielfach kritisierten Präsidentenwahl haben in der venezolanischen Hauptstadt die Massen protestiert. 1200 Menschen wurden festgenommen.

Bei Demonstrationen gegen die offiziellen Ergebnisse der Wahl wurden Hunderte Menschen festgenommen. (Archivbild) - Jeampier Arguinzones/dpa

Nach der umstrittenen Präsidentenwahl in Venezuela sind in der Hauptstadt Caracas zahlreiche Menschen gegen die autoritäre Regierung von Staatschef Nicolás Maduro auf die Strasse gegangen. «Niemals waren wir so stark wie jetzt. Niemals war das Regime so schwach wie jetzt. Es hat jegliche Legitimität verloren», sagte Oppositionsführerin María Corina Machado. Auch in anderen Städten in Venezuela sowie in der US-Grossstadt Miami, im kolumbianischen Bogotá und in Spaniens Hauptstadt Madrid demonstrierten viele Menschen gegen die aus ihrer Sicht manipulierte Wahl am vergangenen Sonntag.

Anhänger der sozialistischen Regierung gingen ihrerseits auf die Strasse, um Maduro im Machtkampf mit der Opposition den Rücken zu stärken. Die linientreue Wahlbehörde hatte den seit 2013 regierenden Sozialisten offiziell zum Wahlsieger erklärt. Allerdings veröffentlichte sie bislang nicht die aufgeschlüsselten Resultate der einzelnen Stimmbezirke.

Vorwurf der Wahlfälschung

Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und reklamiert den Sieg für ihren Kandidaten Edmundo González Urrutia. Nach eigenen Angaben verfügen die Regierungsgegner über die detaillierten Ergebnislisten aus mehr als 80 Prozent der Stimmbezirke. Demnach soll González 67 Prozent der Stimmen erhalten haben und Maduro nur 30 Prozent.

Bei den Protesten kamen laut der regierungsunabhängigen Organisation Foro Penal bislang mindestens elf Menschen ums Leben. Zudem wurden nach offiziellen Angaben über 1200 Menschen festgenommen. Maduro warf der Opposition vor, gemeinsam mit den USA Chaos zu stiften und einen Umsturz zu planen. «Wir befürworten keine Gewalt, aber friedlicher Protest ist keine Gewalt», sagte Machado. «Wir werden unser Recht auf zivilen Protest nicht aufgeben.»