Rohingya-Flüchlinge wollen nach Heimatbesuch keine Rückkehr
Die Rohingya-Flüchtlinge wollen nicht nach Myanmar zurückkehren. Das hat ein Besuch in der Heimat ergeben.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Delegation der Rohingya hat die Heimat Myanmar besucht.
- Eine Rückkehr ins Land ist jedoch vorerst kein Thema.
Eine Delegation von Rohingya-Flüchtlingen hat nach einem Besuch im Heimatland Myanmar entschieden, dass die muslimische Minderheit bis auf weiteres nicht dorthin zurückzukehren wird.
«Wir würden uns unsicher fühlen, wenn wir ohne Staatsbürgerschaft nach Myanmar zurückkehren», sagte Rohingya-Vertreter Mohammad Rahimullah, der am Freitag mit 19 anderen Rohingya Myanmar besucht hatte, der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Er wolle kein Gast in seinem eigenen Land sein und auch nicht erneut in einem Lager untergebracht werden.
Erster Besuch seit 2017
Hunderttausende Rohingya leben seit Jahren in überfüllten Lagern in Bangladesch, dem Nachbarland Myanmars. Dorthin waren sie 2017 aus dem mehrheitlich buddhistischen Land geflüchtet, als das dortige Militär eine Offensive gegen die Minderheit startete.
Bei dem jetzigen Besuch in Myanmar handelte es sich nach Angaben der Behörde Bangladeschs, die sich um Rohingya kümmert, um den ersten derartigen Besuch dort seit 2017. Die Rohingya hatten in Myanmar mit Vertretern des Aussenministeriums und Militärs Camps begutachtet, die die Behörden für ihre zeitweilige Unterbringung gebaut hatten.
Die UN bezeichnen die Verfolgung der Rohingya als Völkermord. Die Rohingya hatten durch ein 1983 erlassenes Gesetz der damaligen Militärjunta in Myanmar ihre Staatsbürgerschaft verloren. Bangladesch hofft aber, dass sie bald wieder nach Myanmar zurückkehren. Bislang scheiterten mehrere Rückführungsversuche wegen Sicherheitsbedenken der Flüchtlinge. Die UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR schrieb am Freitag in einer Mitteilung, dass kein Flüchtling zur Rückkehr gedrängt werden solle.