Syrien: Syrische Flagge weht wieder über letzer Rebellenstadt

Vor rund sechs Jahren haben Rebellen die Region Ost-Ghuta unter Kontrolle gebracht. Von dort aus bedrohten sie auch die Hauptstadt Damaskus. Jetzt feiert die Regierung dort einen nächsten Erfolg.

In Damaskus sollen zwei Raketen eingeschlagen haben. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die syrische Regierung hat die letzte noch von Rebellen gehaltene Stadt in der Region Ost-Ghuta übernommen.
  • Die russische Militärpolizei habe die Arbeit in Duma aufgenommen, um für die Sicherheit zu sorgen.
  • Nach dem Verlust von Ost-Ghuta halten die Rebellen nur noch wenige Gebiete.

Nach wochenlangen Kämpfen hat die syrische Regierung symbolisch die Kontrolle über die letzte noch von Rebellen gehaltene Stadt in der Region Ost-Ghuta übernommen. Über dem Rathaus von Duma wehe die syrische Nationalflagge – und damit auch über ganz Ost-Ghuta, sagte der russische Generalmajor Juri Jewtuschenko am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge. Er sprach von einem «symbolischen Ereignis» für das Bürgerkriegsland. Zudem habe die russische Militärpolizei in Duma die Arbeit aufgenommen, um für Sicherheit zu sorgen, meldete das Verteidigungsministerium in Moskau.

Aktivisten wiesen jedoch russische Angaben zurück, syrische Regierungstruppen kontrollierten nun Duma. Es seien noch keine syrischen Soldaten in die Stadt eingerückt, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Vielmehr hielten sich dort noch Kämpfer der islamistischen Miliz Dschaisch al-Islam auf. Diese hätten ihre schweren Waffen russischen Kräften übergeben.

Rebellen hatten Ost-Ghuta im Jahr 2012 unter ihre Kontrolle gebracht. Duma ist die letzte Stadt der Region bei Damaskus, in der sich noch oppositionelle Kämpfer aufhalten. Nach einem von Russland vermittelten Abkommen waren in den vergangenen Tagen Tausende Kämpfer und ihre Familien aus der Stadt abgezogen. Aus syrischen Armeekreisen hiess es, rund 16'500 Menschen seien in den Norden Syriens gebracht worden. Russische Experten durchkämmten nun Duma nach Minen.

Syriens Armee hatte in den vergangenen Wochen bei einer der schwersten Angriffswellen seit Beginn des Bürgerkriegs vor mehr als sieben Jahren die grössten Teile Ost-Ghutas eingenommen. Bei den Bombardierungen kamen fast 1750 Zivilisten ums Leben. Die USA machen die syrische Regierung zudem für den mutmasslichen Einsatz von Giftgas in Duma verantwortlich und drohen mit einem Luftschlag.