Walfang-Verbot auf der Kippe: Globale Entscheidung in Lima

Die 69. Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) hat begonnen, mit dem Schicksal des Walfangs im Fokus.

In Peru hat die 69. Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) begonnen. (Symbolbild) - pixabay

In der peruanischen Hauptstadt Lima hat die 69. Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) begonnen. Bis Freitag beraten rund 400 Delegierte aus 88 Ländern über den Schutz der Meeressäuger.

Auch die Schweiz ist Mitglied der IWC. Die Europäische Union will mit einer Resolution das seit 1986 geltende Walfang-Moratorium auf Grosswale stärken.

Umweltschützer fürchten, dass das Walfang-Verbot gekippt werden könnte. So wird in Lima auch über eine Resolution beraten, die den Beitrag des Walfangs für die Ernährungssicherheit anerkennt. Derzeit betreiben nur Japan, Norwegen und Island noch kommerziellen Walfang.

Proteinbedarf durch Waljagd?

«Das Walfanglager argumentiert, dass Länder, in denen der Walfang nie eine Rolle gespielt hat, nun mit der Waljagd beginnen sollten, um den Proteinbedarf ihrer Bevölkerung zu decken», sagte Maximin Djondo von der Meeresschutzorganisation Ocean Care mit Sitz in der Schweiz. «Diese Darstellung ist zutiefst irreführend und muss entschieden zurückgewiesen werden: Wale sind in den meisten Regionen der Welt keine Nahrungsquelle. Für Küstengemeinden und Seefahrernationen sind Wale lebend wertvoller als tot, auch für den Tourismussektor.»

Argentinien, Brasilien und Uruguay hingegen wollen bei der Konferenz erneut die Schaffung eines Schutzgebiets für Wale im Südatlantik beantragen. Die südamerikanischen Länder setzen sich bereits seit über 15 Jahren dafür sein, sind bislang aber stets an der erforderlichen Dreiviertelmehrheit gescheitert. Es wäre weltweit das dritte Schutzgebiet für Wale nach einem in der Antarktis und einem im Indischen Ozean.