Südkorea hebt Verbot zum Import ausländischer Sexpuppen auf
In Südkorea wurden bis anhin die meisten Ganzkörper-Sexpuppen am Zoll beschlagnahmt – ohne wirkliche gesetzliche Grundlage. Das soll sich nun ändern.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Importverbot für Ganzkörper-Sexpuppen in Südkorea wurde formell aufgehoben.
- Somit zeichnet sich eine Entwicklung gegen den Eingriff des Staates ins Privatleben ab.
- Die Sexpuppen wurden am Zoll beschlagnahmt, weil sie «den schönen Traditionen» schaden.
In Südkorea wurde das Importverbot für Ganzkörper-Sexpuppen formell aufgehoben. Damit ist eine jahrelange Diskussion darüber beendet, wie weit sich die Regierung in das Privatleben einmischen darf. Darüber berichtet «AP news».
Konkret gibt es keine Gesetze, die besagen, dass die Einfuhr von Sexpuppen illegal ist. Trotzdem beschlagnahmte der Zoll Hunderte Puppen. Dabei beriefen sich die Verantwortlichen auf die Klausel eines Gesetzes: Diese verbietet die Einfuhr von Waren, die «den schönen Traditionen und der öffentlichen Moral des Landes schaden».
Doch das liessen die Importeure nicht auf sich sitzen und zogen vor Gericht. Die Richter gaben ihnen in den meisten Fällen recht, da die Sexpuppen im privaten Bereich verwendet werden.
Die koreanische Zollbehörde teilte am Montag mit, dass die Durchsetzung einer überarbeiteten Richtlinie zum Import lebensgrosser Sexpuppen begonnen habe. Verboten bleibt weiterhin die Einfuhr von kindlichen Sexpuppen, so wie in den USA, Australien und Grossbritannien auch.
Die jüngste Entwicklung in Südkorea widerspiegelt allmähliche Schritte zur Einschränkung der staatlichen Einmischung in das Privatleben. Einige Frauenrechts- und konservative Organisationen werden ihren Unmut darüber aber wahrscheinlich kundtun.