USA und Australien verschärfen Reisewarnungen nach Hongkong

Seit Wochen legen Demonstrationen Hongkong lahm. Nun warnen die ersten Länder vor Reisen in die südöstliche Stadt.

Die Proteste in Hongkong schlagen immer öfter in Gewalt um. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • USA und Australien warnen vor Reisen nach Hongkong.
  • Grund dafür sind die anhaltenden Demonstrationen in der Grossstadt.

Die USA haben angesichts der Proteste in Hongkong ihre Reisewarnungen für Urlauber und Geschäftsreisende verschärft. Auch Australien veröffentlichte eine Reisewarnung an seine Bürger.

«Die Proteste und Zusammenstösse haben sich jenseits der Bereiche ausgeweitet, in denen die Polizei Kundgebungen und Umzüge erlaubt hat», hiess es heute Donnerstag auf der Internet-Seite des US-Generalkonsulats in Hongkong. «Diese Demonstrationen, die fast unbemerkt entstehen können, werden wohl fortgesetzt.»

Demonstranten behindern mit Barrikaden den Strassenverkehr mehrerer Strassen. - dpa

Schweiz warnt vor Kundgebungen

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) warnt in den Reisehinweisen auf seiner Webseite vor den Kundgebungen. Dabei seien Strassenblockaden und Zusammenstösse zwischen Demonstrierenden und Polizei nicht auszuschliessen. Reisende sollten demnach Demonstrationen aller Art meiden und den Anweisungen der lokalen Behörden folgen.

Die Vertretung des chinesischen Aussenministeriums in Hongkong rief die USA auf, keine falschen Signale an «gewalttätige Separatisten» in der Sonderwirtschaftszone zu senden. Zudem forderte sie eine US-Stellungnahme zu Medienberichten, dass amerikanische Vertreter Kontakt zu den Anführern der Demonstranten aufgenommen hätten.

Proteste erreichen neue Dimensionen

Die Proteste in Hongkong hatten am Montag mit einem Generalstreik eine neue Stufe erreicht. Dabei kam es zu Zusammenstössen mit der Polizei, die Tränengas einsetzte.

Die Proteste hatten sich vor rund zwei Monaten an Plänen der Regierung für ein Gesetz zur Auslieferung von Beschuldigten nach China entzündet. Die Kundgebungen richten sich auch gegen Regierungschefin Carrie Lam, der Kritiker eine zu grosse Nähe zur Regierung in Peking vorwerfen.

Ein Plakat mit der Aufschrift «Hongkong, keine Gerechtigkeit». - dpa

Zudem fürchten die Demonstranten um Freiheitsrechte, die Hongkong nach der Übergabe an China eingeräumt wurden. Auch für das anstehende Wochenende sind Proteste geplant, die am Freitag beginnen sollen. Dabei soll der internationale Flughafen einbezogen werden.