Wegen Lungenkrankheit: Chinesen stürmen Spitäler in Peking
Derzeit stürmen Tausende Chinesen Spitäler. Szenen aus Peking erinnern an den Ausbruch der Covid-Pandemie.
Das Wichtigste in Kürze
- Tausende Chinesen stürmen derzeit Pekinger Spitäler.
- Grund ist offenbar ein Atemwegsinfekt.
- China versichert jedoch, dass es sich nicht um einen gefährlichen Erreger handelt.
Es ist wie ein Déjà-vu. Die Bilder von überfüllten chinesischen Spitälern und maskierten Menschenmassen erinnern auf beunruhigende Weise an die Anfänge der Covid-19-Pandemie. Aufnahmen zeigen zudem lange Schlangen vor Kinderkliniken: Eltern mit fiebrigen Kindern im Arm warten stundenlang auf medizinische Versorgung.
Doch Peking beschwichtigt: Es handle sich nicht um ein neues Virus, sondern lediglich um saisonale Grippeerkrankungen und andere gängige Atemwegserkrankungen.
Die Behörden führen den Anstieg der Erkrankungen auf eine reduzierte Immunität der Bevölkerung zurück. Nach zwei Jahren wurden strenge Corona-Massnahmen aufgehoben – es ist der erste Winter ohne Lockdowns.
Trotzdem bleiben viele Fragen offen, besonders weil dieser Ausbruch Ähnlichkeiten zum Beginn der Covid-Pandemie zeigt.
Kritik an mangelnder Transparenz
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bereits weitere Informationen von chinesischen Gesundheitsbehörden angefordert, wie die «Daily Mail» berichtet.
Einerseits unterstützen unabhängige Experten die Behauptung Chinas, dass der Anstieg der Erkrankungen auf eine verringerte Immunität zurückzuführen ist. Doch andere behalten angesichts vergangener Erfahrungen eine kritische Haltung: War es doch China, das zu Beginn der Corona-Pandemie mit mangelnder Offenheit in Bezug auf diese Krankheit auffiel.
Ausbruch noch nicht als globale Bedrohung eingestuft
Ungeachtet internationaler Sorge und öffentlicher Ängste betonen sowohl chinesische Gesundheitsbehörden als auch WHO-Vertreter wiederholt: Die aktuelle Welle von Atemwegserkrankungen falle weder so hoch wie bei Covid aus, noch sei ein neuer Krankheitserreger verantwortlich.
Maria van Kerkhove, Leiterin des WHO-Bereichs für Epidemien und Pandemievorbereitung und -prävention, erklärte diesbezüglich: «Die Wellen, die wir jetzt sehen, sind nicht so hoch wie 2018 auf 2019. Das weist nicht auf einen neuen Krankheitserreger hin. Das war zu erwarten.»
Trotz aller Beschwichtigungsversuche bleibt ein ungutes Gefühl bestehen: Denn vor gerade einmal zwei Jahren berichteten Medien erstmalig über eine mysteriöse Lungenkrankheit in Wuhan, dem Ausgangspunkt einer globalen Pandemie.