Facebook verstärkt Vorgehen gegen falsche Coronavirus-Informationen
Facebook hat Warnhinweise bei Falschinformationen zur Corona-Pandemie eingeführt. Nutzer werden auch auf eine Seite der WHO hingewiesen.
Das Wichtigste in Kürze
- Falschinformationen zur Pandemie werden auf Facebook künftig mit Warnhinweisen markiert.
- Nutzer werden auf eine Seite der Weltgesundheitsorganisation verwiesen.
- Die EU hat die Massnahme begrüsst.
Facebook wird seine Nutzer künftig benachrichtigen, wenn sie bei dem Online-Netzwerk mit gefährlichen Falschinformationen rund um das Coronavirus interagiert haben. Es gehe um Beiträge, die entfernt wurden, weil sie Schaden anrichten könnten, wie Facebook am Donnerstag mitteilte. Davon seien bisher «Hunderttausende» gelöscht worden, hiess es ohne eine genauere Zahl.
Nutzer werden auf WHO-Webseite verwiesen
Nutzer bekommen die Mitteilung, wenn sie einen solchen Post mit einem «Like» versehen oder kommentiert haben. Zugleich werden sie auf eine Seite der Weltgesundheitsorganisation WHO über Coronavirus-Mythen verwiesen. Dabei wird ihnen Facebook zufolge allerdings nicht angezeigt, welche falschen Informationen genau den Hinweis ausgelöst haben. In der Vergangenheit nannte Facebook als Beispiel für eine gefährliche Coronavirus-Falschinformation die Empfehlung, zur Behandlung Bleichmittel zu trinken.
Bei falschen Informationen über das Virus, die nicht gesundheitsgefährdend sind, beschränkt sich Facebook auf einen Warnhinweis auf Basis von Faktenchecks. Im März seien so rund 40 Millionen Beiträge mit Bezug zum Coronavirus markiert worden, hiess es. Die Grundlage dafür hätten etwa 4000 Faktenchecks geliefert. In 95 Prozent der Fälle hätten Nutzer mit einer solchen Warnung versehene Beiträge nicht angeklickt, betonte Facebook.
EU begrüsst Massnahmen von Facebook
Die unabhängige Organisation Avaaz kam zu dem Schluss, dass viele falsche Informationen ohne Warnhinweis auf der Plattform bleiben. Facebook teilte mit, dass seine Coronavirus-Informationszentrum inzwischen zwei Milliarden Nutzern anzeige. Von ihnen hätten 350 Millionen die Ressourcen auch angesteuert.
EU-Kommissarin Věra Jourová begrüsste das aktivere Vorgehen von Facebook. Sie forderte aber zugleich mehr Transparenz und besseren Datenzugang für Forscher, um die Verbreitung falscher Coronavirus-Informationen einschätzen zu können.