Für künstliche Intelligenz wurden neue Richtlinien festgelegt
Eine Expertengruppe der EU hat festgelegt, welchen Grundsätzen künstliche Intelligenz zu folgen hat.
Das Wichtigste in Kürze
- In der EU wurden neue Grundsätze für künstliche Intelligenz ausgearbeitet.
- Diverse Experten sind besorgt über die Formulierung dieser Grundsätze.
Neun Monate lang hat eine Gruppe aus Experten und Expertinnen daran gearbeitet, festzulegen, welchen Grundsätzen künstliche Intelligenz unterworfen sein soll. Das Ergebnis enthält keine unverrückbaren ethischen Grundsätze, sondern Beispiele und fragwürdige Richtlinien.
Das 40-seitige Ethik-Handbuch scheint dabei zunächst einen guten Ansatz zu verfolgen. So soll KI zum Wohle der Menschheit eingesetzt werden und die Grundrechte respektieren.
Kritik am Handbuch
Diverse Experten kritisieren das entstandene Dokument jedoch auch. So sei das Komitee falsch besetzt gewesen. Rund die Hälfte der Experten vertreten grosse Unternehmen wie Google oder Nokia. Lediglich vier Fachleute für Ethik seinen an dem Dokument beteiligt gewesen.
Grenzen für künstliche Intelligenz wichtig
Ausserdem fehlt jede Spur von Begriffen wie «nicht verhandelbar» oder «rote Linie». Dabei sind solche Grenzen wichtig, damit künstliche Intelligenz nicht für autonome Kriegssysteme und Ähnliches gebraucht werden kann.
Zudem sei der Abschnitt zu Langzeitrisiken von KI komplett verschwunden. Das Szenario von einer durchgedrehten KI wie in Sci-Fi-Filmen sei zwar unwahrscheinlich, müsse aber trotzdem bedacht werden, so Thomas Metzinger, welcher ebenfalls an der Empfehlung mitgearbeitet hat. Der Ethikforscher zeigt sich allgemein eher enttäuscht über das entstandene Dokument, berichtet Netzpolitik.