Afghanistans Regierung will zu Auftakt von Friedensgesprächen Waffenruhe fordern

Die afghanische Regierung will gleich zu Beginn ihrer Friedensgespräche mit den Taliban auf eine Waffenruhe dringen.

Blick auf Kabul. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Vizepräsident: Feuerpause «der erste Test» für die Taliban.

Eine Waffenruhe sei «der erste Test» für die Radikalislamisten, sagte Vizepräsident Amrullah Saleh am Sonntag in einem Interview dem afghanischen Fernsehsender Tolo News. Wenn die Taliban eine Feuerpause akzeptierten, dann seien sie entschlossen, den Frieden zu erreichen: «Wenn nicht, dann sind es nicht.»

Die Friedensgespräche sollen in Katar geführt werden. Ein Termin für den Gesprächsbeginn wurde noch nicht festgelegt, doch die Taliban-Delegation traf am Wochenende bereits in Doha, der Hauptstadt von Katar, ein. Der US-Sondergesandte Zalmay Khalilzad war schon am Freitag nach Doha gereist.

Die Verhandlungsdelegation der afghanischen Regierung hielt sich hingegen am Sonntag weiterhin in Afghanistan auf. Saleh begründete dies damit, dass noch nicht alle logistischen Vorbereitungen für die Gespräche abgeschlossen seien.

Die Gespräche waren ursprünglich bereits für März geplant gewesen. Fortgesetzte Kämpfe und Streitigkeiten über die Freilassung von Gefangenen hatten jedoch den Beginn der Verhandlungen verzögert.

Mit der US-Regierung hatten die Taliban schon im Februar ein Abkommen geschlossen, das den schrittweisen Abzug der US-Streitkräfte regelt. Voraussetzung für den Abzug ist ein Rückgang der Gewalt in Afghanistan. Die USA waren nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in dem Land einmarschiert und hatten die damalige Taliban-Regierung gestürzt.