Barbie und Ken sollen mehr Vielfalt verkörpern

Lange Beine, makellose Haut und volles, glänzendes Haar - das sind die Eigenschaften, für die Barbie berühmt wurde. Krankheitsmale oder Behinderungen passten bisher wenig in das Schönheitskonzept. Das ändert sich nun.

Mattel erweitert die Linie Fashionistas um eine Barbie-Puppe ohne Haare, eine Puppe mit Vitiligo, eine Puppe mit einer goldenen Prothese, einen Ken mit langen, vollen Haaren und den ersten rothaarigen Ken überhaupt erweitert. Foto: Daniel Karmann/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Barbie mit Hautkrankheit, eine ganz ohne Haar und ein Ken mit Langhaarfrisur: Der Hersteller der Barbie-Puppen hat einige neue Modelle vorgestellt, die für mehr Vielfalt stehen sollen.

Darunter ist ein Ken mit langem Haar und Batik-Shirt - bislang war die Frisur des stets adretten Ken nur aufgemalt. Ausserdem gibt es nun eine Puppe mit der Hautkrankheit Vitiligo. Dafür hätten die Designer mit einem Dermatologen zusammengearbeitet, teilte Spielzeughersteller Mattel mit. Vorbild dürfte wohl auch das weltbekannte kanadische Model Winnie Harlow sein, das die sogenannte Weissfleckenkrankheit hat.

Die neuen Barbies wurden nun auf der Spielwarenmesser in Nürnberg präsentiert - darunter auch eine Puppe ganz ohne Haare und eine dunkelhäutige Barbie mit goldener Beinprothese.

Mit neuen Barbie-Designs bemüht sich Spielzeughersteller Mattel, die bisher zu wenig vertretenen Frauentypen, Körperformen und Kleidungsstile besser zu berücksichtigen. Nicht selten werden die Ankündigungen von der Kritik begleitet, dass ein Modell zu spät auf den Markt komme oder sich noch zu sehr nach veralteten Schönheitsidealen richte. Bereits vor einem Jahr hatte der Hersteller eine Puppe mit Beinprothese und eine im Rollstuhl auf den Markt gebracht - 60 Jahre zu spät, wie das Magazin «Forbes» damals urteilte.

Zudem will Mattelbis 2030 auf nachhaltige Materialien umstellen. Dann sollen die Spielzeuge und Verpackungen nur noch aus recycelten, wiederverwertbaren oder biobasierten Kunststoffen bestehen. Als einen ersten Schritt bringt Mattel Bauklötze aus Bio-Plastik auf den Markt, die zunächst in Grossbritannien und übers Internet in Europa erhältlich sind. «Wir machen Fortschritte, wir sind aber noch nicht perfekt», sagte Dickson. Bei der Barbie-Puppe funktioniere dieses Material zum Beispiel nicht.