Berlusconi fühlt sich nach Aussagen zu Ukraine missverstanden
Silvio Berlusconi erklärte, dass Putin aus dem Donbass um Hilfe gebeten wurde. Laut dem Ex-Ministerpräsident wurden seine Aussagen falsch verstanden.
Das Wichtigste in Kürze
- Silvio Berlusconi fühlt sich nach Aussagen über den Ukraine-Krieg missverstanden.
- Italiens Ex-Ministerpräsident sieht sich als Opfer von «Verleumdung und Desinformationen».
- Zugleich betonte er, dass er den russischen Angriff verurteilen würde.
Der ehemalige italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi fühlt sich nach seinen Aussagen über den russischen Krieg gegen die Ukraine missverstanden.
«Das alles wurde aus dem Zusammenhang gerissen. Es wurde verbreitet, ohne die globale Bedeutung meiner Worte zu kennen, mit dem einzigen Ziel, Verleumdungen und Desinformation zu verbreiten», sagte der Vorsitzende der konservativen Partei Forza Italia der Zeitung »Corriere della Sera« (Donnerstag). Seine Äusserungen seien «kein Freispruch« für die russische Invasion gewesen. Er verurteile den Angriff.
Am Mittwochabend hatte die Nachrichtenagentur LaPresse Auszüge eines Audio-Mitschnitts von einer Berlusconi-Rede vor Abgeordneten seiner Partei veröffentlicht. Darin erklärte der 86-Jährige, Russlands Präsident Wladimir Putin sei aus dem Donbass um Hilfe gebeten worden, habe zunächst aber nicht intervenieren wollen.
Berlusconi ist eng mit Putin befreundet
Dann habe er dem Druck in Russland nachgegeben und Truppen in die Ukraine geschickt, wo er mit «unvorhersehbarem Widerstand» konfrontiert worden sei. Die Ukrainer hätten bereits «ab dem dritten Tag Geld und Waffen aus dem Westen» bekommen.
Berlusconi, dessen Partei mit den rechtsradikalen Fratelli d'Italia und der rechtspopulistischen Lega die kommende Regierung stellen könnte, gehört nach eigener Aussage zu Putins engsten Freunden.
Fratelli-Chefin Giorgia Meloni, die mutmassliche künftige Ministerpräsidentin, erklärte am Mittwochabend: «Italien ist voll und ganz und mit erhobenem Haupt Teil Europas und der Atlantischen Allianz. Wer mit diesem Eckpfeiler nicht einverstanden sein sollte, wird nicht Teil der Regierung sein können.»