Corona-Impfstoffhersteller setzen bei möglichen Klagen auf EU-Schutz
Weltweit sind Forschungen an einem Corona-Impfstoff in Gang. Pharmakonzerne fordern bei Nebenwirkungen einen EU-Schutz.
Das Wichtigste in Kürze
- Zurzeit wird weltweit an einem Corona-Impfstoff experimentiert.
- Pharmakonzerne sollen bei Nebenwirkungen von der EU geschützt werden.
- Die EU hat sich bereits hunderte Milliarden Impfstoff-Dosen gesichert.
Pharmakonzerne sollen Verbandsangaben zufolge in Europa bei unerwarteten Nebenwirkungen ihrer Corona-Impfstoffe von der Haftung freigestellt werden. In solchen Fällen gehe sie davon aus, dass es eine Haftungsfreistellung gebe. Dies sagte die Vorsitzende des Verbands der europäischen Impfstoffhersteller Vaccines Europe, Sue Middleton. Sie war am Dienstag bei einer Anhörung vor dem EU-Parlament.
«Die Kommission oder die Mitgliedstaaten würden die Unternehmen im Wesentlichen von den Kosten für rechtliche Schritte freistellen.» Diese Ereignisse seien aber selten und noch seien nicht alle Verträge unterzeichnet.
Haftung bleibt bei Unternehmen
Die Vorkaufsvereinbarungen mit den Unternehmen sähen vor, dass die Mitgliedsstaaten den Hersteller für bestimmte Haftungen entschädigten. Dies erklärte ein Sprecher der Europäischen Kommission. Dabei stünden sie unter bestimmten und strengen Bedingungen. «Die Haftung verbleibt jedoch weiter bei den Unternehmen.»
EU-Vertreter hatten erklärt, dass der teilweise von der EU angebotene Rechtsschutz die Vorverkaufsabkommen in den vergangenen Monaten behindert. Er habe die Impfstoffhersteller dazu veranlasst, mehr zu verlangen.
Zahlreiche Corona-Impfstoffe in Arbeit
Bislang ist in der Europäischen Union noch kein Corona-Impfstoff zugelassen. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO befinden sich weltweit aktuell 38 Projekte in der klinischen Entwicklung.
Die Europäische Union hat sich bereits bei einigen Unternehmen Hunderte Millionen Dosen derer Impfstoffkandidaten vorab gesichert. Verbraucherorganisationen und Gesetzgeber fordern, dass Unternehmen für alle möglichen Nebenwirkungen haftbar gemacht werden.